Covid 19-Krise: Und was nun?

Abstand-Halten heißt Zusammen-Rücken … Eine Krise ist immer eine Nervenbelastung, aber zugleich eine Chance! Das ist auch in der Covid 19-Krise nicht anders!

Vor Corona – während Corona und nach Corona? Uns alle beschäftigen die Fragen, wie wir die Covid 19-Krise meistern können und was uns danach erwartet. Ich schaue aus dem Fenster, höre in mich hinein und denke nach. Ein Bild drängt sich mir auf: Waren wir nicht wie die Ameisen im Ameisenhügel? Haben vor lauter Gras die Wiese nicht gesehen. Vor lauter Bäumen den Wald nicht. Sind aufgeregt herumgewuselt, Tag für Tag. Sind gelaufen und haben das Ziel aus den Augen verloren. *

Und jetzt? Stopp. Pause.

Wir sind herumgewuselt – und jetzt? Pause!

Es fühlt sich an, als hätte jemand den Film angehalten. Plötzlich geht nichts mehr weiter. Wir halten still. Wir halten inne. Auf einmal hören wir unser Herz klopfen. Spüren unseren Atem. Fühlen uns selbst. Hören Vögel zwitschern und Tauben gurren. Wo sonst Verkehrslärm dröhnt, ist Stille. Wo sonst Hektik pulst, ist Ruhe.

Wir sind nur noch. Und das ist gut. Wir genießen es zu sein. Gesund zu sein. Da zu sein. Bei uns zu sein. Mit unseren Kindern zu sein (auch wenn man Großfamilie und Großeltern nicht besuchen darf – da wird dann der Abstand zum Liebesbeweis). Plötzlich zählt nur noch das. Einzig und allein.

Covid 19-Krise – neue Wertigkeiten

Die Covid 19-Krise zeigt uns neue Wertigkeiten. Jetzt heißt es Abstand-Halten. Doch je mehr wir von einander auf Distanz gehen, umso mehr rücken wir innerlich zusammen. Spüren wieder, dass wir zutiefst soziale Menschen sind, die ohne die anderen nicht existieren können. Weil wir voneinander abhängig sind und nur funktionieren, wenn wir in die Gemeinschaft eingebettet sind. Und wenn wir für diejenigen, die uns brauchen, uneingeschränkt da sind.

Der Mensch ist ein zutiefst soziales Wesen!

Nähe hat plötzlich eine neue Bedeutung. Voraussetzung: Wir sind im Einklang mit uns selbst. Sonst kann der erzwungene Abstand zu Fremden und die Ausschließlichkeit der eigenen Familie zur Belastungsprobe werden. Die erschreckende Zunahme häuslicher Gewalt macht es uns deutlich. Bewahren wir die Ruhe. Haben wir starke Nerven, auch und gerade im Familienalltag. Sehen wir Krisen als Chance, um über uns selbst hinauszuwachsen, neue Wege zu erkennen und einzuschlagen. Veränderung ist immer schwierig, kann weh tun – kann uns aber auch ungeahnte Möglichkeiten zu Einklang, Glück und Freude eröffnen.

Die Welt verlangt es uns ab. Zu lange haben wir in Saus und Braus gelebt als gäbe es kein Morgen. Haben unsere Umwelt ausgebeutet bis zum Geht-nicht-mehr. Schon nach einigen Wochen, in der wir ihr Ruhe gönnen, beginnt sie sich zu erholen. Sind Flüsse wieder sauberer. Atmet die Natur auf.

Jetzt heißt es aufwachen – und einen Weg beschreiten, der nach dem Drücken der “Einschalt-Taste” in jeder Hinsicht voller Bedacht ist. Auf dem wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Umgebung richten. Auf das Du. Auf den anderen. Auf dem wir nicht zugunsten materieller Werte vorwärts rennen und dabei alles niedertrampeln – sondern auf dem wir andere Menschen mitnehmen. Weil es uns ein Anliegen ist, unsere Menschlichkeit zu leben, unser Leben daran auszurichten. Jede Krise ist eine Chance – auch diese. Nehmen wir sie als genau das!

* Damit möchte ich nicht den Ameisen ihre Nützlichkeit fürs Öko-System absprechen, sondern nur die “Geschäftigkeit” aufzeigen!

FOTOS: pixabay.com

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