Corona – was tun? Was ändert sich?

Die einen werden panisch. Andere bleiben sorglos. Auch wenn man nicht zu diesen Extremen neigt: Gerade mit Kindern beschleicht einen ein leises Unbehagen. Und: Das Leben verändert sich plötzlich! Wie erkläre ich die Vorgänge rund um Corona meinem Kind?

Corona ist in aller Munde. „It’s Corona-Time“ singen die Youngsters auf der Plattform TikTok. Die Nachrichten sind voll davon. Und man fragt sich: Wie gefährlich ist der Virus wirklich? Über die Fakten zum Coronavirus haben wir Euch bereits hier KLICK berichtet. Aber was macht es gefühlsmäßig mit uns? Wie ist uns in Zeiten einer drohenden Corona Pandemie zumute?

Ehrlich gesagt – anfangs habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Irgendwo in China hat sich wer infiziert. Also weit, weit weg. Geht uns eigentlich nicht viel an. Davon einmal abgesehen, dass einem natürlich jeder Kranke leid tut. Aber wenn die Betroffenen Italiener sind, sieht das schon ganz anders aus. Jesolo – so nah und plötzlich so fern. Eigentlich wollten wir da zu Pfingsten hin. Ein bisschen im Sand spielen. Wellen springen. Relaxen. Hmmmm, mittlerweile ist die Adriaküste in ganz weite Ferne gerückt, sie ist für uns unerreichbar. 

Corona: Was macht das Virus mit uns?

Die Welt ist in unserer Zeit eigentlich klein. Wir setzen uns ins Auto und schon sind wir in einer anderen Stadt, in einem anderen Land, in den Bergen oder am Meer … Alles was per Auto oder Bahn unbequem zu erreichen ist, bereisen wir per Flugzeug. Noch schneller. Umweltschädigend aber auch, wie wir jetzt wissen. Und was manche von uns beachten – sie steigen auf den Zug um.

Auch unsere Kinder machen sich Gedanken über Corona. Wichtig ist: darüber reden und informieren!

Umdenken ist heute gefragt – dazu trägt nicht nur Greta Thunberg und ihre Jugend-Umweltbewegung teil, sondern heute eben auch Corona. Plötzlich ist nicht jedes Ziel einfach zu erreichen, ja teilweise ist es gar nicht zu erreichen. Die Welt ist plötzlich wieder groß. Das Meer für uns Österreicher ganz weit weg. Jedenfalls gedanklich. Denn Corona macht es – jedenfalls in Italien – derzeit unmöglich, schnell mal an den Strand zu reisen. Natürlich ist das auch heute nicht für alle einfach möglich. Oft scheitert der Familienurlaub an den Kosten und Möglichkeiten. Aber es ist im allgemeinen gesehen wesentlich leichter als früher. Für unsere Urgroßeltern, Großeltern war es zum Großteil unmöglich größere Reisen zu machen. Wer z.B. im tiefsten Niederösterreich wohnte, hat ziemlich sicher nie im Leben das Meer gesehen. 

Veränderungen durch das Coronavirus

Für viele von uns ist es eine ganz neue Situation, dass es gar nicht möglich ist, bestimmte Reisen zu machen. Und dass wir uns Gedanken machen müssen, ob alles klappt und wir gut wieder nach Hause kommen, wenn wir doch in ein Flugzeug steigen. Die Vorstellung in Quarantäne zu müssen finde ich jetzt nicht super – auch wenn ich ohnehin in meinem Home Office arbeite. 

Versteht mich bitte nicht falsch: An Corona zu erkranken ist natürlich bei weitem schlimmer, als eine mögliche Quarantäne. Aber mir geht es in dem Zusammenhang auch darum zu erläutern, wie gewohnt wir es heute sind uns frei, unabhängig und nach Wunsch zu bewegen und wie seltsam es sich anfühlt zu wissen, dass das plötzlich nicht möglich ist. Ein Faktum, das die Gastronomie und Tourismusbranche zum Teil regelrecht erschüttert. Und natürlich alle, die von Events leben – sind diese mit einem Schlag abgesagt, was tun die Veranstalter dann? Wirtschaftliche wie persönliche Probleme! Dennoch finde ich auch ein Gutes daran: Eine Zeit der verordneten Ruhe bricht an. Vielleicht auch eine Gelegenheit zum Entschleunigen? Wenn wir weniger tun – auch wenn es sich ungewohnt und seltsam anfühlt – ist es auch ein Schritt zu uns selbst. Wir haben mehr Muße, uns mit uns selbst und unseren Lieben zu beschäftigen. Auch ein Aspekt von Corona …

Kinder und Corona

Für Eltern eine wichtige Frage: Was sage ich meinen Kindern? 

  1. Zunächst einmal gilt: Kinder bekommen allgemeine Stimmungen einfach mit. Bemerkungen von Erwachsenen, die sie aufschnappen, Nachrichten in TV und Radio, Erzählungen anderer Kinder – daraus basteln sich Kids ihr eigenes Bild und geraten manchmal in Panik. Weil Angst macht, was wir nicht verstehen.
  2. Daher gilt es sich mit den Kindern in aller Ruhe zusammen zu setzen und zu erklären, was los ist.
  3. Die Wahrheit in kleinen Scheibchen, kindgerecht formiert, ist den Kleinen meist zuzumuten. Wichtig ist, die Informationen und Erklärungen dem jeweiligen Alter anzupassen. Jüngeren erspart man dabei besser zu viele Details, diese verwirren oft.
  4. Fordert Euer Kind auf, Euch Fragen zu stellen. Daran erkennt Ihr, über welche Aspekte das Kind nachdenkt und was ihm zumutbar ist.
  5. Erklärt, dass die diversen Maßnahmen nur vorübergehend sind und dass sie das Coronavirus eindämmen sollen. Macht dem Kind klar, dass sie dem Schutz des einzelnen dienen und vorübergehend sind.
  6. Sprecht mit dem Kind darüber, was es selbst tun kann. Kleinen Kindern vorzeigen, wie man richtig Hände wäscht bzw. erklärt, warum es wichtig ist, dass Ihr ihm die Hände gut wascht. Wer Dinge selbst in der Hand hat (zumindest bis zu einem gewissen Grad), verliert die Angst.
  7. Erklärt Eurem Kind, dass die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll und es daher im Familienleben derzeit ruhiger wird. Speziell ältere Menschen, also (altersmäßig in der Regel) auch die Großeltern, sollen aktuell nicht getroffen werden. Das ist zwar für die meisten schwierig und traurig, aber sinnvoll. Sagt dem Kind unbedingt, dass das nur für eine Zeitlang ist und stellt eine schöne gemeinsame Aktivität in Aussicht, wenn diese Zeit vorbei ist. In der Zwischenzeit Basteleien für Oma und Opa anfertigen, die dann später übergeben werden. Auch über WhatsApp und Telefon bleibt man heute toll in Kontakt. Zumindest kann das über die Sehnsucht hinwegtrösten.
  8. Nicht vergessen: Generell verstehen Kids mehr als Erwachsene denken. Das Wichtigste ist, dass sie sich ernstgenommen fühlen.

Viele Tipps und Infos, sowie weiterführende Links rund um dieses schwierige Thema findet Ihr bei den Wiener Kinderfreunden KLICK!

 


Was kann ich gegen Corona tun?

So schützt Ihr Euch und Eure Familie vor dem Coronavirus 

  • Wascht Eure und die Hände Eurer Kids regelmäßig und mehrmals täglich mit warmem Wasser und Seife. Besonders nach dem Nach-Hause-Kommen!
  • Besonders für unterwegs ist ein Desinfektionsmittel wichtig, dieses sollte „begrenzt viruzid“ sein. Besonders vor dem Essen (auch von Snacks unterwegs) die Hände gründlich mit dem Desinfektionsmittel reinigen! Auf die Innenfläche einer Hand auftragen, die Hände gegeneinander reiben und auch die Finger beider Hände ausgestreckt verschränken – und so die Zwischenräume zwischen den Fingern reinigen.
  • Wer krank ist, trägt eine Atemschutzmaske, um andere vor Ansteckung zu schützen.
  • Immer in ein Papiertaschentuch oder die Armbeuge husten/niesen.
  • Unnötige Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln einschränken.
  • Reduziert soziale Kontakte! Mittlerweile auf die Personen, die mit Euch im Haushalt leben bzw. verlasst das Haus/die Wohnung nur für die Arbeit, zum Einkaufen oder zum Spazierengehen! 
  • Besuchsverbot in Spitälern (außer bei Kindern).
  • Bei aller Vorsicht nicht in Panik verfallen – das hilft keinem, ganz im Gegenteil! Maßnahmen sollen dem Schutz der einzelnen dienen sowie die weitere Ausbreitung der Krankheit verhindern und sind daher positiv zu sehen.
  • Wer meint möglicherweise an Corona erkrankt zu sein, wendet sich an die telefonische Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450. Auch ExpertInnen der AGES Fragen rund um SARS-Coronavirus-2 stehen zur Verfügung: unter 0800 555 621, Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr.

 

Fotos: Breiter, pixabay.com