Wohlfühlen in der Schwangerschaft: ABC!
Wohlfühlen in der Schwangerschaft: Was tun bei Schwangerschafts-Wehwehchen? Einfache Problemlöser! Von A wie Allgemeinbefinden bis Z wie Zähne.
Allgemeinbefinden: Wohlfühlen in der Schwangerschaft
Klar, Schwangerschaft ist keine Krankheit. Trotzdem sollten wir uns jetzt Ruhe gönnen. Nun ist nicht der richtige Moment, um die Welt zu erobern. Überlasst das ruhig anderen. Am Sofa Platz nehmen und rasten ist die Devise. Lange ist dazu ohnehin nicht mehr Zeit, denn ist der / die Kleine erst einmal da, wird es turbulent genug. Jetzt heißt es: Ruhige Stunden mit sich verbringen, entspannen, mit einem Wort: Wohlfühlen in der Schwangerschaft. Was jetzt im eigenen Körper vor sich geht, ist ein wahres Wunder. Für dieses sollte man sich Zeit nehmen! Wer die Schwangerschaft bewusst erleben kann, genießt sie umso mehr und die Freude auf das Baby wächst und reift.
Bequemlichkeit
Zu Hause kann man es sich so richtig gemütlich machen. Investiert in ein gutes Stillkissen, das werdet Ihr nach der Geburt sowieso brauchen und nun könnt Ihr es dazu benutzen, um Euch möglichst bequem zu lagern. Auch viele Kissen und Pölster sind hilfreich. Relaxen in der Schwangerschaft lässt es sich gut auf einem Sitzsack, der sich den Körperformen anpasst und so das Kreuz unterstützt. Auch große Gymnastikbälle sind eine tolle Alternative zu Sessel & Co.
Brüste
Ein richtig sitzender und vor allem richtig stützender BH hilft dabei, die Brüste in der Schwangerschaft in Form zu halten. Sie legen im Lauf der Schwangerschaft ein Vielfaches ihres Gewichtes zu! Unbedingt rechtzeitig auf ein gutes Modell setzen und nach der Geburt auf einen Still-BH umsteigen.
Ernährung
Zur ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft gehören viel frisches Obst und Gemüse. Schließlich müssen die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente den Bedarf von Mami und Ungeborenem decken. Das gilt auch für den täglichen Kalorienbedarf, der von durchschnittlich 2100 auf 2500 steigt. Empfehlenswert sind mehrwertige Kohlehydrate (Vollkorn, Obst, Hülsenfrüchte) und Öle mit vielen mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Morgenübelkeit
Noch vor dem Aufstehen im Bett eine Kleinigkeit knabbern, das hilft bei Morgenübelkeit dem Wohlfühlen in der Schwangerschaft: Obst, Zwieback, Kekse. Dazu Tee (es gibt spezielle Kräutertees, aber auch Kamille, Fenchel, Minze können helfen) oder Wasser trinken. So kommt der Kreislauf in Schwung. Mit einigen kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt Nährstoffe wie Vitamin B (Vollkornbrot, Getreidekörner, Haselnüsse, Rosinen), B12 (Joghurt, Milch, Fisch), Folsäure (grüne Blätter, Nüsse, Hülsenfrüchte), Eisen (Brokkoli, Sardinen), Zink (Huhn, Fleisch, Vollkornbrot), Magnesium (Vollkornbrot, Nüsse, Aprikosen) zu sich nehmen. Fette und scharfe Speisen solltet Ihr jetzt in der Schwangerschaft besser vermeiden, auf alle Fälle viel Wasser trinken.
Auch Reflexzonenmassagen, Shiatsu, Akupunktur oder Akupressur können Linderung bei Morgenübelkeit bringen, Yoga und Meditation wirken durch den entspannenden Effekt. Kleiner Trost: Nach den ersten drei Schwangerschafts-Monaten geht es den meisten werdenden Mamis wieder besser! Ist gar keine Besserung herbeizuführen und ist der Zustand von anhaltend starkem Erbrechen begleitet, ist ärztliche Betreuung angebracht.
Psyche
Müdigkeit, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und Ängste in der Schwangerschaft … Diese Zeit bringt für Schwangere große Veränderungen mit sich – da darf man sich schon einmal belastet fühlen. Reden hilft meist, sei es mit dem Partner, mit Freundinnen oder anderen Schwangeren.
Rückenschmerzen
Früher oder später haben wir Schwangeren mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Diese sind Folge überlasteter Bänder, Muskel, Gelenke, Bandscheiben. Wichtig ist: sich im Bett, auf dem Sofa oder dem Sessel gut zu lagern und den Rücken beim Sitzen mit einem kleinen Kissen abzustützen. Auch Behandlungen wie Physiotherapie oder alternative Methoden wie Shiatsu oder Yoga, aber auch Schwangerschaftsgymnastik können helfen.
Schlafen
Eine ungestörte, gute Nachtruhe trägt ihren Teil zu einem guten Verlauf der Schwangerschaft bei. Abends leichte Speisen essen, um das Verdauungssystem nicht zu überlasten und vor dem Schlafengehen ein wenig relaxen. Auch ein Schläfchen zwischendurch bringt die jetzt so wichtige Entspannung. Wer Gelegenheit dazu hat, sollte diese Möglichkeit nutzen – und daran denken, dass das Leben bald turbulent genug werden wird. Kraft und Energie zu tanken, kann also nur von Vorteil sein. Ist der Bauch beim Liegen schon sehr im Weg, seitliche Bauchlage einnehmen und das obere Bein leicht angewinkelt über den Bauch legen, mit dem Knie auf einem untergelegten Polster abstützen.
Schwangerschaftsstreifen
Ab der neunten oder zehnten Schwangerschaftswoche die Haut an Brust, Bauch und Po eincremen, um Schwangerschaftsstreifen möglichst zu vermeiden. Dazu spezielle Cremes verwenden oder alternativ Jojoba- oder Mandelöl. Wichtig: Kaltgepresste Öle enthalten noch alle Schadstoffe, raffinierte hingegen nicht. Am besten, man greift gleich zu Bio-Ölen bzw zu speziellen Schwangerschaftsölen. Auch Massagen können gut tun.
Sodbrennen
Besonders häufig – bei etwa 80 Prozent der Schwangeren – ist Sodbrennen in der Schwangerschaft. Die vergrößerte Elastizität der Bauchmuskeln kann zu einer leichten Öffnung des Mageneinganges führen, sodass Magensäfte leichter in die Speiseröhre hochsteigen können. Erleichterung bringt es, wenn man statt üppiger Abendessen lieber schon um etwa 18 Uhr ein leichtes Dinner zu sich nimmt. Zum Essen wenig trinken. Auch Reflexzonenmassagen, Homöopathie, Akupressur, Akupunktur oder Aromatherapie können helfen. Zitronenbalsam-, Kamillen- oder Pfefferminztee, auch Samen von Kümmel, Dill oder Fenchel gekaut oder gemahlen dem Essen zugesetzt, tragen ihren Teil zur Erleichterung bei.
Verstopfung
Verstopfung stellt sich bei vielen Schwangeren durch eine gebremste Darmtätigkeit ein. Eine Mischung aus viel Flüssigkeit (am besten Wasser und ungesüßte Tees), Trockenpflaumen oder Pflaumenmus, anderem frischen Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Joghurt oder Quark hilft wesentlich zum Wohlfühlen in der Schwangerschaft.
Wadenkrämpfe
Vorbeugend gegen Wadenkrämpfe hilft Schwangeren eine magnesiumreiche Ernährung. Besonders viel Magnesium ist in Bananen, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten. Daneben gibt es Mineralwässer, die besonders reich an diesem Mineral sind. Genügt eine solche Ernährung nicht, können in Absprache mit dem Arzt Magnesiumpräparate eingenommen werden.
Zähne
Rechtzeitig den Zahnarzt des Vertrauens zur Kontrolle aufsuchen. Schon der Volksmund unkt: „Jedes Kind ein Zahn.“ So weit soll es gar nicht erst kommen. Infolge der Hormonumstellung in der Schwangerschaft wird das Zahnfleisch weicher, was zu Problemen wie Zahnfleischentzündung führen kann. Homöopathische Mittel können Besserung herbeiführen, entscheidend ist aber auch die Aufnahme von Kalzium – der Bedarf erhöht sich jetzt auf das über Dreifache wie sonst -, Magnesium, Vitamin D. Reichlich Obst und Gemüse (wie Äpfel, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Kirschen, frische Petersilie, Nüsse, Sonnenblumenkerne, etc), aber auch fettarme Milch und Joghurt, öligen Fisch wie Sardinen oder Lachs, Huhn, Eier, braunen Reis zu essen, lohnt sich. Raffinierter Zucker und Stärke hingegen sind die „Feinde“ der Zähne.
Zu weiteren Tipps von Dipl. Hebamme Uschi Reim-Hofer!
Fotos: © pixabay.com
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