Alles über Beikost -Teil 1: Wann und was?

Wann darf mein Baby mit Beikost anfangen? Was soll gefüttert werden? Wie viel Muttermilch braucht es noch? Alles Wichtige rund um das Thema Beikost könnt Ihr hier nachlesen …

Das Thema Beikost sorgt gerade bei jungen Eltern oft für Verunsicherung. Deshalb geben wir diesem wichtigen Schritt in der Entwicklung des Babys mehr Raum und starten einen 3-Teiler. Im 1. Teil gehen wir vor allem den Fragen nach: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Kann das Baby schon Brei schlucken und was darf gefüttert werden? In Teil 2 geht es v.a. um die Breizubereitung und ums Trinken. Abschließend werfen wir einen Blick auf die in jüngster Zeit allgegenwärtigen Breie in Quetschbeuteln.

Beikost

Beikost: (Mutter-)Milchersatz oder braucht es beides?

Muttermilch und / oder Beikost?

„Die Einführung von neuen Lebensmitteln sollte langsam und Schritt für Schritt erfolgen. Zu Beginn sind gut verfügbare Eisen- und Zinkquellen wie Fleisch und Getreide und nährstoffreiche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Getreide) für die optimale Versorgung wichtig“, heißt es bei der der Initiative „Richtig essen von Anfang an“.

Die Beikost sollte die bis dahin angebotene Muttermilch oder Säuglingsnahrung ergänzen und nicht völlig ersetzen, führt die Stiftung Kindergesundheit aus. Stillen ist auch nach der Einführung der ersten Beikostmahlzeiten angesagt, solange Mutter und Kind das möchten und können. Babys, die bereits mit dem Fläschchen gefüttert werden, sollten nach Einführung von Brei- und Löffelkost ihre Flasche weiterhin erhalten.

Beikost

Prof. Koletzko, Stoffwechselexperte: Mit Beikost spätestens zu Beginn des 7. Lebensmonats starten.

Nicht zu früh und nicht zu spät …

„Beikost sollte nicht vor dem Alter von 17 Wochen, also dem Beginn des 5. Lebensmonats und nicht später als mit 26 Wochen, also zu Beginn des 7. Lebensmonats eingeführt werden“, präzisiert Prof. Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der Universitäts-Kinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „In diesen Wochen verschwindet bei den meisten Babys der Zungenstoßreflex, gleichzeitig entwickelt sich die Fähigkeit, einen Brei mit der Zunge in den Rachen zu befördern und dann hinunterzuschlucken“.

In diesem Alterszeitraum wird das Baby auch immer aktiver. Die ersten Milchzähne kommen zum Vorschein. Das Kind bewegt sich viel, verfolgt mit Neugierde, was seine Eltern und Geschwister am Familientisch essen, greift selbst nach Löffel und Nahrung und nimmt sie in den Mund. Auch reichen Muttermilch oder Fläschchen oft nicht mehr aus, seinen steigenden Bedarf an Nährstoffen und Energie zu decken.

Der Baby schmeckt meistens was es von der Mutter kennt.

Dem Baby schmeckt meistens das, was es bereits während der Schwangerschaft kennen gelernt hat.

Muttermilch prägt Geschmack

Normalerweise sind Babys misstrauisch, wenn sie neue Lebensmittel angeboten bekommen. Diese Aversion, „Neophobie“ genannt, ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll, etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm schon aus dem Mutterleib und durch die Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn ein Baby gekochte Karotten ablehnt, weil auch die Mutter nie gekochte Karotten isst.

Die Zeitspanne zwischen 17 und 26 Wochen erweist sich als besonders günstig für die Einführung von neuen Geschmäckern (oder Geschmacksrichtungen) und festen Texturen. Mehrmaliges Anbieten von verschiedenen Lebensmitteln ohne Zwang verringert die Scheu vor unbekanntem Essen. Studien haben ergeben: Der tägliche Wechsel der angebotenen Obst- und Gemüsearten erhöht die spätere Akzeptanz von Gemüse und auch anderer gesunder Nahrungsmittel, wie von Fleisch und Fisch. So wird das Kind schrittweise an die Vielfalt von Nahrungsmitteln gewöhnt und auf den allmählichen Übergang zur Familienkost vorbereitet.

Beikost

In der Beikost-Küche ist fast alles erlaubt was schmeckt …

Fisch für Babys?

Es darf übrigens alles auf den Löffel, was dem Baby schmeckt! Die früher häufig erhobenen Warnungen vor allergenreichen Nahrungsmitteln wie Milch, Eier oder Fisch haben sich als nutzlos erwiesen: Das Meiden oder die spätere Einführung derartiger Lebensmittel bietet offenbar keinen Schutz vor Allergien, erklärt die Stiftung Kindergesundheit.

Was braucht Euer Baby? - Quelle: Richtig essen von Anfang an

  • Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte (z.B. Erbsen, Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
  • Fleisch: z.B. Rind-, Kalb-, Lamm- oder Schweinefleisch
  • Erdäpfel, Nudeln, Reis, Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Dinkel, Hirse, …
  • Fisch: z.B. Saibling, Lachs, Forelle
  • Ei
  • pflanzliche Öle: z.B. Lein-, Raps-, Walnuss-, Soja-, Weizenkeim- und Olivenöl
  • Trinkwasser

Tipp: Fleisch, Fisch und Eier immer gut durcherhitzen. Beim Fisch Gräten sorgfältig entfernen.

 

 

Fortsetzung folgt …

 

 

Foto: Stiftung Kindergesundheit, pexels.com, pixabay.com

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