Transgender: Mein Kind fühlt sich im falschen Körper
Transgender: Ist mein Kind im falschen Körper geboren? Wie kann ich meinem Kind helfen, wie gehe ich damit um? Tipps für Eltern, deren Kinder ihre Geschlechtsidentität anzweifeln.
Mein Kind ist Transgender – und jetzt? Diesem Thema widmet sich ein sensibel geschriebener Ratgeber von Dr. Michele Angello und Alisa Bowman. Denn wenn sich das eigene Kind wie im falschen Körper fühlt, stellt dies das familiäre Umfeld oft vor großen Herausforderungen. Viele offene Fragen machen den Eltern zu schaffen.
Transgender – im falschen Körper?
Wer möchte nicht, dass sein Kind glücklich aufwächst und sein Leben erfolgreich meistert? Finden nun Eltern heraus, dass ihr Kind sich seinem angeborenen biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlt, stellt das ihre Welt auf den Kopf.
Viele Fragen kreisen im Kopf der Eltern:
• Ist das nur eine Phase oder ist mein Kind wirklich Transgender?
• Hab ich was falsch gemacht?
• Wie kann ich fundiert lebensverändernde medizinische Entscheidungen für mein Kind treffen?
• Wie und mit wem kann ich darüber reden?
•Wird mein Kind geliebt werden?
Dr. Angello und Bowman geben dazu fundierte Antworten aus ihrer langjährigen Arbeit mit transidenten Kindern und deren Familien. Die einfühlsamen und praktischen Tipps helfen Eltern, Ängste, Sorgen und Schamgefühle zu verlieren. Die Autorinnen leisten Hilfestellung dabei, die Identität des Kindes anzunehmen und es auf dem Weg in eine glückliche Zukunft zu begleiten.
Anzeichen für Transgender & soziale Transition
Es gibt es keinen eindeutigen Test, der aufzeigt, ob ein Kind tatsächlich Transgender ist. Allerdings gibt es mehrere Anzeichen, auf die Eltern im Umgang mit ihren Kindern achten können, z.B.:
– Freut sich die Tochter, wenn andere sie für einen Jungen halten?
– Stellt sich das Kind vor, dem anderen Geschlecht anzugehören?
– Möchte es sich äußerlich verändern oder fragt es ganz offen, wieso es denn kein Mädchen oder Junge sein kann?
Eltern von Kindern, die sich als Transgender wahrnehmen, gehen oft davon aus, dass sie ihre Kinder vor Anfeindungen schützen können. Sie versuchen nach außen „den Schein zu wahren“. Sie erlauben ihrem Sohn beispielsweise nur zu Hause, Kleider und Röcke zu tragen. Hier kann das Konzept der „sozialen Transition“ hilfreich sein.
Es beschreibt, mit welchen Maßnahmen die Selbstwahrnehmung des Kindes auch gesellschaftlich sichtbar wird.gendenn Das kann ein neuer Name, andere Kleidung oder ein neuer Haarschnitt sein. Die Erfahrung der Autorinnen zeigt, dass das vielen betroffenen Kindern guttut: „Tatsächlich schaden sie ihrem Kind am meisten, wenn sie es dazu zwingen, sich an strikte Geschlechterrollen anzupassen, die nicht seiner Geschlechtsidentität entsprechen.“
Keine Hormonstörung
Angello und Bowman sind überzeugt: „Geschlechtsvariante Kinder und Jugendliche können zu glücklichen, produktiven und erfolgreichen Erwachsenen heranwachsen.“ Dabei brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern. Sie können zum Beispiel dabei helfen, mit Vorurteilen aufzuräumen: So ist es eine weit verbreitete Annahme, dass Kinder ihr Geschlecht aufgrund einer hormonellen Störung in Frage stellen. Jungen, die Mädchen sein wollen, bräuchten also nur mehr Testosteron.
Studien zeigen jedoch, dass Transidentitäten nicht das Resultat eines hormonellen Ungleichgewichts in der Kindheit oder im Erwachsenenalter sind. Die Autorinnen gehen auf viele weitere Theorien ein, die erklären, was den Wunsch, im anderen Geschlecht zu leben, auslöst. Sie stellen die medizinischen Behandlungen zur Geschlechtsanpassung vor und zeigen auf, wie betroffene Kinder und ihre Familien glücklich und ausgeglichen zusammenleben.
Buchtipp:
Michele Angello, Alisa Bowman: „Mein Kind ist Transgender – und jetzt? Wie Ihr Kind glücklich aufwächst und seinen eigenen Weg findet“, TRIAS-Verlag 2019, ISBN: 9783432109619
Über die Autorinnen:
Dr. Michele Angello, PhD, promovierte in „Human Sexuality“ und hat einen Master in „Psychological Services“. Sie ist klinische Sexologin und in den USA Mitglied in diversen Organisationen, die sich mit den Themen Jugend, Gesundheit, Sexualität und Therapie beschäftigen.
Alisa Bowman ist Beraterin für transidente Kinder und bloggt erfolgreich zu Beziehungsthemen. Sie ist selbst Mutter eines Jungen, der transgender ist. Sie ist als Autorin und Ghostwriterin tätig und schreibt als Journalistin für Zeitschriften wie Reader’s Digest, Parents, Family Circle und für die Elternsparte von Today.com. Beide Autorinnen leben in Pennsylvania, USA.
Foto©: h.fiegl (cover trias), pexels.com, pixabay.com
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!