Schwangerschaft: Jod für clevere Kids?
Jodmangel während der Schwangerschaft wirkt sich auf IQ der Kinder aus
Hälfte der Neugeborenen betroffen
Der Mikronährstoff Jod ist essentiell für die Entwicklung von Intelligenz bei Kindern und Jugendlichen. Experten befürchten, dass „bis zu 50 Prozent aller Neugeborenen in Europa aufgrund von Jodmangel in der Gehirnentwicklung beeinträchtigt sind“. Darauf weist die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (D) hin, die sich innerhalb des Projekts EUthyroid mit Jodmangelerkrankungen befasst.
Die meisten Österreicherinnen sind während der Schwangerschaft gut mit Nährstoffen versorgt. Laut der „Österreichischen Gesellschaft für Ernährung“ gibt es jedoch einige, die unzureichend aufgenommen werden. Neben Folsäure und Vitamin D zählen hier auch Eisen, Calcium sowie Jod dazu. Normalerweise ist das Trinkwasser und unsere Nahrung der Lieferant für den wichtigen Mikronährstoff Jod.
Schwangere brauchen mehr Jod
Jod benötigt der Körper für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Diese Botenstoffe regeln den Stoffwechsel im menschlichen Körper, fördern das körperliche Wachstum und die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ein Mangel kann zur Kropfbildung, zu einer Entwicklungsstörung des Kindes oder gar zu einem Fötusverlust oder einer Totgeburt führen.
Während der Schwangerschaft haben Frauen einen erhöhten Jodbedarf, der häufig über ihre normale Ernährung nicht abgedeckt wird. Der Jodbedarf steigt um 30 μg pro Tag. Wissenschaftler zeigen sich deshalb besorgt, weil selbst ein leichter Jodmangel der Mutter zu einer Beeinträchtigung des Intelligenzquotienten (IQ) beim Kind führen kann. Abhilfe schaffen Jodtabletten, die vom Arzt verschrieben werden.
Auswirkungen von Jodmangel zu wenig bekannt
Trotz der essentiellen Rolle von Jod wissen die meisten werdenden Müttern nichts von den negativen Folgen von Jodmangel für ihre Kinder, betonen die Experten der Universitätsmedizin Greifswald. Es gibt in vielen europäischen Ländern freiwilligen Programme zur Jodanreicherung. Bis zu 50 Prozent aller Neugeborenen sind dennoch einem leichten Jodmangel ausgesetzt.
Für diese Kinder besteht das Risiko, dass sie ihr kognitives Entwicklungspotenzial nicht voll ausschöpfen können und beispielsweise Lernprobleme in der Schule durchmachen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass niedrigere IQ-Werte in Teilen der Bevölkerung die Wirtschaftsleistung beeinträchtigen. Über die Gehirnentwicklung hinaus belasten die vielfältigen Auswirkungen von Jodmangel die öffentlichen Gesundheitssysteme erheblich, warnen die Fachleute und fordern mehr Engagement der politischen Entscheidungsträger.
In welchem Essen steckt viel Jod?
Zu den jodhaltigen Nahrungsmittel zählen:
- Meeresfische
- Milch
- Eier
- jodiertes Speisesalz
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Foto ©: biolution GmbH, pixabay.com
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