Stillmythos oder nicht: was ist dran?
Muttermilch ist ein wahrer Wundertrank für Babys und viele Frauen möchten auch gerne stillen, sind aber unsicher und haben zudem viele Fragen.
Wir gehen den Still-Mythen auf den Grund und befragen Medela, einen der weltweit führenden Anbieter von Vakuum-Technologie und Stillprodukten und Hebamme Alexandra Buder, Expertin für Stillen und Ernährung.
Medela ist sich der Einzigartigkeit der Muttermilch bewusst und möchte, dass sie jedem Kind möglichst lange zugutekommt. Deshalb entwickelt die Firma Stillprodukte, die Familien die Möglichkeit geben sollen, den Baby-Alltag flexibler zu gestalten. Außerdem engagiert sich Medela seit über fünfzig Jahren für das Wohlergehen von Müttern und Babys, steht in ständigem Dialog mit Eltern und Spezialisten und investiert langfristig in Forschung. Die Ergebnisse aus der intensiven Zusammenarbeit mit führenden internationalen Wissenschaftlern und Universitäten dienen Medela als wissenschaftliche Basis für die Produktentwicklung.
So erfand Medela etwa die 2-Phasen-Pumptechnologie und setzte sie als erster Milchpumpen-Hersteller ein. Milchpumpen sind wirklich sehr praktisch, aber eben nur, wenn sie gut funktionieren und einfach zu bedienen sind. Hat man den Dreh aber erst mal raus, hat mein ein kleines Stückchen Freiheit gewonnen, denn Papa füttert den Nachwuchs bestimmt mit voller Hingabe … 🙂
Nun aber zu den Fragen bzw. Antworten rund ums Stillen – toll, welche “Ernährungsmythen” Medela-Expertin und Hebamme Alexandra Buder aufklärt, oder?! 🙂
Stillmythos Nummer eins: Sushi, Rohmilch, Tiramisu und Salami waren in der Schwangerschaft verboten – das gilt auch während des Stillens!
Alexandra Buder: Nein, frischgebackene Mütter brauchen darauf nicht mehr verzichten. Auch zwei Tassen Kaffee pro Tag sind kein Problem, das richtige Maß ist in der Stillzeit das Wichtigste. Stillende Frauen sollten sich ausgewogen mit viel frischem Obst und Gemüse ernähren und ausreichend Wasser trinken. Je vielfältiger sich die Frauen in der Zeit des Stillens ernähren, desto neugieriger wird das Kind später auf unterschiedliche Nahrungsmittel sein. Denn alles, was die Mamas jetzt essen, beeinflusst den Geschmack der Muttermilch und kann Babys Vorlieben prägen.
Stillmythos Nummer zwei: Fleisch ist in der Stillzeit Pflicht – das gilt sogar für Veganerinnen.
Alexandra Buder: Frauen, die sich vegan ernähren, müssen in der Stillzeit kein Fleisch essen. Aber es ist ratsam, bereits in der Schwangerschaft Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme zu halten, um Nährstoffdefizite auszuschließen. Zum Beispiel können sie Vitamin B12 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Ein Mangel an Vitamin B12 während der Schwangerschaft und der Stillzeit kann zu Entwicklungsstörungen des Babys führen. Für einige Schwangere und Stillende ist es sinnvoll, andere Nährstoffe wie Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Eisen oder Folsäure zusätzlich über Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen.
Stillmythos Nummer drei: Malzbier und Stilltees sind wichtig, um die Milchproduktion anzuregen. Sonst wird der Säugling nicht satt.
Im Normalfall hat jede Mutter genug Milch, um ihr Kind ausreichend zu versorgen. Die Nachfrage bestimmt hier das Angebot. Wirkt das Kleine noch hungrig und daher unruhig, legen Stillende ihr Baby am besten öfter an. Häufig anzulegen fördert die Milchproduktion, während das Zufüttern meist das Ende der Stillzeit einleitet. Eine einfache Kontrolle: Hat der Säugling sechs bis acht nasse und circa zwei volle Windeln pro Tag, ist alles in Ordnung. Pumpen Frauen nach dem Stillen noch zusätzlich ab, wird die Milchbildung maximal angeregt: Die Milchmenge steigt und die Milch hat einen höheren Energiegehalt. Auch Tees mit Fenchel, Anis, Kümmel, Brennnesseln, Erdbeerblättern oder Alfalfa wirken milchbildend, ebenso wie alkoholfreies Malzbier.
Stillmythos Nummer vier: Mit eiserner Disziplin hat man schnell seine alte Figur zurück.
Eine strenge Diät während der Stillzeit ist nicht sinnvoll, denn Frauen benötigen zum Stillen viel Energie. Versorgen Stillende ihren Körper nicht ausreichend, besteht die Gefahr, dass sich die Milchmenge reduziert. Außerdem verbrennt Stillen jeden Tag über 500 Kalorien und hilft so, die Babypfunde auf natürliche Weise wieder loszuwerden. Stehen zudem viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan, sind Mütter auf dem richtigen Weg ihre alte Figur zurückzubekommen. Viel Bewegung, wie regelmäßiges Spazierengehen, kurbeln zusätzlich den Kalorienverbrauch an. Übrigens: Je mehr die Mutter sich bewegt, desto mehr schüttet der Körper das Hormon Prolaktin aus, das die Milchbildung anregt. Von einer gesunden Lebensweise profitieren somit Mutter und Kind. Und dem Baby ist es egal, ob die Mutter schon wieder in ihre Jeans passt.
Stillmythos Nummer fünf: Wer stillt, darf niemals Alkohol trinken.
Grundsätzlich gilt: Natürlich ist Alkohol tabu, denn er geht in die Muttermilch über. Ein Glas Sekt zu besonderen Anlässen ist nur in Ordnung, wenn die Mutter kurz vor dem Anstoßen stillt oder Milch abpumpt. Dann hat der Körper bis zum nächsten Mal Zeit, den Alkohol wieder abzubauen. Wissen stillende Frauen, dass sie an einem bestimmten Tag Alkohol trinken, pumpen sie schon am Vortag Milch ab. Damit füttern sie oder der Vater das Kind und gehen kein Risiko ein.
Stillmythos Nummer sechs: Von Zitrusfrüchten bekommt der Säugling einen wunden Po. Daher sind sie für stillende Frauen auf jeden Fall verboten.
Jeder Säugling reagiert anders. Einige Kinder scheinen empfindlich gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder Gewürzen zu sein. Aber bislang konnte ein Zusammenhang zwischen einem wunden Po und bestimmten Nahrungsmitteln nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Auch blähende Lebensmittel wie Knoblauch oder Kohl sind generell kein Tabu in der Stillzeit. Haben Frauen ein Lebensmittel in Verdacht, streichen sie es eine Zeit lang von ihrem Speiseplan und testen nach ein paar Wochen noch einmal. Ausprobieren und das Baby beobachten – so lässt sich gut herausfinden, ob ein Nahrungsmittel die Verstimmung auslöste.
EURE CHANCE:
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