Unsere große Serie zur Kindererziehung: familienschatz.at Familiencoach Mag. Heike Podek beantwortet die 3. Frage einer Mama. Erziehungsberatungs-Serie Teil 3.

Kindererziehung: Hilfe gefragt

Hier kommt eine weitere Frage einer Leserin mit der Antwort von Familien-Coach Mag. Heike Podek! Lest Teil 3 unserer neuen Serie rund um die Kinderziehung. (Hier geht es zu Frage 2 zum Thema Naschen und hier zu Frage 1 zum Thema Trotzphase)

Ihr habt auch Fragen an Heike? Dann sendet sie einfach an office@medienbuero-breiter.at, Kennwort Erziehungsberatung. Wir sammeln eure Fragen im nächsten Monat und mit etwas Glück, findet ihr in Teil 3 unserer Erziehungsserie die Antwort auf eure Frage. Natürlich anonymisierten!

Frage von Elisabeth (Name von der Redaktion geändert), Mama einer 4jährigen Tochter

Liebe Heike,

meine Tochter, 4 Jahre, fordert aktuell permanent meine Aufmerksamkeit ein. Sie würde am liebsten den ganzen Tag auf und an mir picken. Sie schafft es gefühlt keine einzige Minute, sich selbst zu beschäftigen, sondern will immer, dass ich mitspiele.

Grundsätzlich mache ich das ja eh auch gerne, aber dieses ständige Einfordern ist mir gerade einfach zu viel. Es stresst mich, zumal ich ja auch irgendwann den Haushalt erledigen muss.

Hast du Tipps für mich?

Antwort von Familien-Coach Heike Podek

Liebe Elisabeth, danke für deine Frage, die du sicherlich mit unzähligen anderen Mamas teilen wirst, denn gerade das Thema „Aufmerksamkeit“ ist eines der häufigsten „Konfliktthemen“ in der Familie.

Dabei ist „Aufmerksamkeit“ Wollen ein angeborenes Verhalten, das evolutionsbedingt für das Überleben notwendig war. Wer am lautesten schrie und damit die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog, erhielt die meiste Zuwendung (in Form von Nahrung, Liebe, Pflege) und sicherte sich damit sein Überleben.

Heute ist das natürlich in dem Maße nicht mehr notwendig, steckt dennoch tief in uns drin 😉 . Das Schwierige heute in der Kindererziehung ist, dass es verschiedene Arten gibt, wie wir Eltern unseren Kindern Aufmerksamkeit schenken. Doch nicht jede Form macht jedes Kind gleich glücklich und zufrieden.

Jeder Erwachsene und jedes Kind hat sozusagen seine Lieblingsart der Zuwendung und wenn diese Arten (wie das in vielen Familien der Fall ist) nicht überein, dann hat das Kind oft das Gefühl, zu wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und fordert diese umso vehementer ein.

Grundsätzlich lassen sich folgende 4 Arten von Aufmerksamkeit unterscheiden:

  • Körperkontakt: viele Kinder lieben Körperkontakt und stillen ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit über Kuscheln, Schmusen, Getragen werden usw.
  • Liebe Worte und Gesten: Andere Kinder haben durch liebe Worte und Gesten der Eltern, also ein Bussi, eine Umarmung, ein „Ich hab dich lieb“, das Gefühl ausreichend Aufmerksamkeit zu bekommen.
  • Ungeteilte Zuwendung: Einige Kinder brauchen die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern, um sich wirklich gesehen zu fühlen. (Das ist nicht immer leicht, allerdings reichen dem Kind oft ein paar Minuten)
  • Hilfe und Unterstützung: Diese Kinder sind oft sehr früh selbständig, holen sich aber gerne die Hilfe ihrer Eltern um sicherzugehen, dass sie geliebt werden.

Du kannst hier mal schauen, in welche der Kategorien dein Kind am ehesten reinfällt (natürlich sind auch Mischungen möglich) und dann schauen, wie du ihm im Alltag seine bevorzugte Form der Aufmerksamkeit geben kannst, so dass auch du deine Sachen im Haushalt erledigen kannst und euer Familienalltag wieder zu einem Miteinander werden kann 😉

Ich hoffe, ich konnte dir hiermit einen ersten Impuls in eine für euch gute Richtung geben und wünsche dir alles Liebe mit deiner Tochter!

Deine Heike

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