Loslassen in 5 Schritten

Der Kindergarten- oder Schulstart naht … Heike Podek, Familien-Coach hat die 5 besten Tipps dafür.

Erziehungscoach Dipl.Päd. (univ.) Heike Podek

Erziehungscoach Dipl.Päd. Heike Podek

Ich kann mich gut erinnern: Als meine Tochter in den Kindergarten kam und dann am Schulstart waren meine Augen plötzlich ziemlich nass. Sie hingegen war voller Erwartung und Freude und fand sich überraschend schnell in die Gruppe ein. Wir haben unseren Coach in Erziehungsfragen, Heike Podek, um 5 Tipps gebeten, wie man sich und seinem Kind das Loslassen leichter macht (Heike Podek hat auf familienschatz.at auch über Umgang mit Ängsten  und Handy-Sucht berichtet).

  1. Setz Dich mit der Autonomie Deines Kindes auseinander: Mach doch mal folgendes Gedankenexperiment und stell Dir vor, dein Kind teilt Dir mit 18 Jahren mit (dann ist es gesetzlich volljährig), dass es nach Australien auswandern wird. Was möchtest Du ihm bis dahin mitgeben? Was sollte es im Laufe seines Lebens an Fähigkeiten erlernen? Was kannst Du ihm in welchem Alter zutrauen und zumuten?
  2. Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle/ Identität: Als Elternteil macht es Sinn, sich mit der eigenen Rolle und Identität in Bezug auf die wachsende Selbständigkeit seines Kindes auseinanderzusetzen und sich in Bezug auf eigene Befürchtungen, Sorgen und Ängste bewusst zu werden, um das Kind nicht zu verunsichern. Habe ich das Gefühl, keine Aufgabe mehr zu haben, wenn mein Kind gut in der Schule angekommen ist und seine Sachen selbständig erledigt, werde ich die Autonomie schwerer zulassen können, als wenn ich mich auf die Zeit freue, die ich durch die Selbständigkeit meines Kindes möglichweise für mich oder andere Aufgaben gewinne. Ebenso trägt eine positive Sicht des Kindergartens/ der Schule, als einen Ort, an dem sich mein Kind gerne aufhält und Spaß hat, maßgeblich dazu bei, dass sich das Kind dort wohl fühlt und sich ermutigt fühlt.
  3. Loslassen und dann? Einfach nur etwas Loslassen ist für viele Menschen eine eher befremdliche und unangenehme Vorstellung, weil es beim Loslassen zunächst auch einmal um so etwas wie Verlust geht. Kein Wunder also, dass viele sich damit nur ungern auseinandersetzen möchten. Um dennoch konstruktiv mit diesem Thema umzugehen, macht es Sinn sich damit zu beschäftigen, was du gewinnst, wenn Du Dein Kind mehr und mehr in seine Selbständigkeit und sein Leben entlässt. Durch diese positive Fokussierung ermöglichst Du Dir und Deinem Kind sich frei entfalten zu können.
  4. Offenheit und Interesse an der wachsenden Selbständigkeit des Kindes: Wie weiter oben bereits angedeutet, kann ich gleich zu Beginn den Wunsch und Drang meines Kindes nach Selbständigkeit im Kern ersticken wenn ich mein Kind wiederholt davon abhalte eigene Erfahrungen zu machen. Viele Eltern tun dies im Alltag nicht aus böser Absicht, sondern einfach weil es anstrengend erscheint, den vielen kleinen Bestrebungen nach Autonomie immer nach zu kommen. Das muss auch nicht sein, aber dennoch unterstützt es Dein Kind massiv, wenn Du ihm so wenig wie möglichst abnimmst und es so viel möglich selbst ausprobieren und machen kann.
  5. Authentische Kommunikation: Eine authentische und beziehungsorientierte Kommunikation ist nicht nur Voraussetzung für eine gute Gesprächskultur innerhalb der Familie (Über die Vorbildwirkung von Eltern liest Du hier), sondern auch für eine vertrauensvolle Bindung, mit deren Hilfe Loslösung für beide Seiten leicht gelingen kann. Ermutige Dein Kind dazu, mit Dir in einer persönlichen Sprache zu sprechen, bei der beide Seiten ihre Bedürfnisse und Wünsche klar formulieren können und sich daraus dann gemeinsame Kompromisse oder Lösungen entwickeln.

Familien-Coach als Ratgeber bei verschiedensten Erziehungsfragen

Dipl.Päd. Heike Podek

Beziehungsorientierter Coach für Eltern und Kinder in schwierigen Phasen

Tel.: 0676/790 58 37

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