Die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche beunruhigt nach wie vor viele Eltern und auch Teenager. Doch auch MIS-C und Long-COVID als Folge einer Corona-Infektion bereiten Sorge. Lest hier, was Fachleute aktuell dazu sagen …
Corona-Impfung für Kinder
Die Befürchtung, dass junge Menschen bei Impfungen Versuchskaninchen sein könnten, verdrängt oftmals den Vorteil, sich aktiv gegen eine Krankheit zu schützen. Das nationale Impfgremium (NIG) hat eine eindeutige Empfehlung für alle Kinder ab fünf Jahren ausgesprochen.
Noch vor kurzem war das Infektions-Geschehen insgesamt und im Speziellen bei Kindern in Österreich besonders hoch. „Bei den 5-14-Jährigen lag die Inzidenz zwischenzeitlich bei über 2.100 und damit so hoch wie in keiner anderen Altersgruppe“, berichtet MR Dr. Rudolf Schmitzberger, Kinderarzt und Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer bei einer Pressekonferenz zum Thema COVID-Impfung bei Kindern.
Derzeit viele Ansteckungen
„Wären mehr Erwachsene gegen COVID-19 geimpft, wäre auch das Risiko für Kinder geringer“, bedauert Dr. Florian Götzinger, Kinderarzt und Kinderinfektiologe an der Klinik Ottakring. Aktuell stecken sich viele Kinder an, auch, weil sie selbst noch nicht geimpft werden konnten.
Zwar verläuft die Krankheit bei den meisten mild, allerdings kommt es in seltenen Fällen zu schweren Verläufen. Bis 31. März 2021 gab es 838 Kinder und Jugendliche in Österreich, die mit einer SARS-CoV-2 Infektion stationär behandelt wurden. Dabei waren 75 Kinder und Jugendliche in diesem Zeitraum auf einer Intensivstation, erläutert Götzinger. Fünf Todesfälle sind bis heute bekannt.
Vorerkrankte gefährdet
Die Wahrscheinlichkeit für Kinder wegen COVID-19 ins Spital zu müssen, ist für jene mit Vorerkrankungen erhöht. Dazu zählen etwa schwere Herz- oder Lungenerkrankungen, Krebserkrankungen, schlecht eingestellter Diabetes oder extrem übergewichtige Kinder.
Derzeit werden sehr viele Kinder aufgrund der Schultests positiv auf SARS-CoV2 getestet. “Seit die Delta-Variante dominant ist, sehen wir allerdings mehr symptomatische, aber nach wie vor selten schwere Verläufe“, so Götzinger. Manchmal hat das dennoch schwerwiegende Folgen, wie MIS-C /PIMS-TS und Long-COVID.
Mögliche Folgen einer COVID-19-Infektion bei Kindern
• MIS-C /PIMS-TS (Hyperinflammationssyndrom)
Dabei handelt es sich um eine überschießende Immunreaktion. Bis Ende März soll es in Österreich 51 Fälle gegeben haben.
MIS-C zeigt sich in der milden Ausprägung z.B. mit hohem Fieber und Schwächegefühl. Problematischer sind Symptome wie im septischen Schock oder mögliche Langzeitfolgen, weist Götzinger hin. Bei manchen Kindern bilden sich Koronaraneurysmen. Das bedeutet eine lebenslange Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamente.
• Long-COVID
Wissenschaftlich ist Long-COVID bei Kindern derzeit noch schwer zu fassen. Etwa zwei bis sechs Prozent der Kinder weisen jedoch auch drei Monate nach der Infektion noch Symptome wie Husten, Geruchs und Geschmacksverlust, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, aber auch Depressionen oder ein Tachykardiesyndrom (starker Anstieg der Herzfrequenz nach dem Aufstehen) auf. Long COVID kann auch nach einem leichten Krankheitsverlauf vorkommen.
Impfstoffe bei Kindern und Jugendlichen ab 12
- Sicher: Die Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche wurde durch Zulassungsstudien belegt.
- Erprobt: Die beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe wurden bei 12-15-Jährigen in den USA und Kanada bereits mehrere Millionen Mal angewendet.
- Empfohlen: Das NIG empfiehlt daher die Impfung für alle 12-15-jährigen Kinder und Jugendlichen, insbesondere jenen mit Risikofaktoren und engen Kontakten zu Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19.
- Danach: Drei Tage körperliche Schonung sowie Sportkarenz für eine Woche.
Corona-Imfung für Kinder ab 5: Geringe Dosis – hohe Wirksamkeit
Ganz ähnlich schauen die Impfempfehlungen des NIG für die 5- bis 11-Jährigen aus. Aufgrund der niedrigeren Dosierung gibt es einen speziellen Kinderimpfstoff.
- Dosierung: Für diese Altersgruppe wird jedoch nur ein Drittel des Impfstoffes von Erwachsenen eingesetzt.
- Wirksamkeit: Mit dieser Dosis konnte in den Zulassungsstudien gezeigt werden, dass die Impfung bei Kindern ab fünf Jahren eine vergleichbare Immunantwort wie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auslöst. Das bedeutet demnach eine hohe Wirksamkeit.
- Erprobt: Auch in dieser Altersgruppe wurden bereits Millionen Kinder geimpft, ohne Signale für Sicherheitsprobleme.
- Danach: Drei Tage Schonung und Sportkarenz für eine Woche.
(Quelle: Pressegespräch Dez. 2021, COVID-Impfung bei Kindern: Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Maria Paulke-Korinek, PhD, DTM ,Leiterin Abteilung für Impfwesen, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
Infos für dich & deine Kids
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