Christbaum: ein zauberhafter Brauch

Wie wird er heuer aussehen? Der Christbaum ist alle Jahre der Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Aber wie ist dieser Brauch entstanden? Woher kommt er?

Ich werde nie vergessen: Als meine Tochter ein Jahr alt war, stand sie vor dem erleuchteten Christbaum. Ganz still, mit großen Augen. Und dann spitzte sie die Lippen und machte: „Ohhhhhh …“ Es war so unfassbar süß. Das war echter Weihnachtszauber. Er ist eben unschlagbarer Mittelpunkt des Weihnachtsfestes: der Christbaum. Ob groß oder klein, dick oder dünn – ganz egal. Hauptsache, schön geschmückt. Dann spiegelt sich der Kerzenschein in den glücklichen Augen der Kinder.

Christbaum am Siegeszug

Schon die alten Römer schmückten das Haus im Winter (genauer gesagt zu den Saturnalien von 17. bis 24. Dezember) mit Immergrün. Der Christbaum hielt etwa im 16. Jahrhundert Einzug in die Wohnungen. Zunächst waren die Weihnachtsbäume klein und wurden an der Decke aufgehängt: mit der Spitze nach unten. Von den Handwerkszünften dieser Zeit ist bekannt, dass sie ihre Versammlungsräume mit Weihnachtsbäumen schmückten. Anfangs gab es statt Bäumen auch Holzpyramiden mit Kerzen und Äpfeln.

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Die Kirche war zunächst dagegen, heidnische Bräuche fortzuführen. „Ab 1800 gab es immer mehr Weihnachtszimmer, in denen ein geschmückter Baum stand. Wie beim Adventskranz steckte man ihm Lichter auf, damit er den dunkelsten Monat erleuchte“, so Christa Holteis in „Das große Familienbuch der Feste und Bräuche“ (Patmos Verlag). „Papierblumen, Dörrobst und Süßigkeiten hingen an seinen Zweigen. Später wurden dann in der Adventszeit auch Nüsse und Zapfen vergoldet und Sterne aus Stroh oder Goldfolie gebastelt.“ (Unsere Bastel- und Dekotipps findest Du hier)

Tannen, Fichten und Kiefern

Mit der Zeit verwendete man vor allem Tannen, Fichten und Kiefern als Christbäume. Die Kirche begann das ursprünglich heidnische Symbol zu schätzen. Heute werden Christbäume üppig mit Ornamenten geschmückt. Die Farben sind neuerdings auch ungewöhnlich sein. Braun, Weiß, Schwarz, Lila, Rosatöne werden auch auf Christbäumen gesehen. Klassiker sind Gold, Grün, Rot, Silber.

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Zurückhaltend gibt sich der nordisch oder alpenländisch inspirierte Baum. Natürliche Materialien und traditionelle Farben herrschen vor, als Deko werden Äpfel, Filzfiguren, Strohsterne und Maschen verwendet. Auch Karo, meist in Rot und Weiß, ist beliebt.

Möglichkeiten gibt es viele – Hauptsache ist aber, dass der Baum der ganzen Familie gefällt. Und dann kann Weihnachten kommen …

Fotos: Depot