Beikost – Teil 2: Breimahlzeit und Trinken

Wie bereiten wir eine Beikostmahlzeit zu? Gläschennahrung oder Selbstgekochtes? Wie viel Flüssigkeit braucht das Baby? Diesen spannenden Fragen widmen wir uns im 2. Teil unserer 3-teiligen Beikost-Serie. 

Als erste Beikostmahlzeit eignet sich ein Brei aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch, um das Kind mit gut verfügbarem Eisen und Zink aus Fleisch zu versorgen. „Breie sollten auf keinen Fall zusätzlich gesüßt oder gesalzen werden, um eine falsche Programmierung des kindlichen Geschmacks zu vermeiden“, sagt Prof. Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der Universitäts-Kinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit: „Der Brei sollte dem Baby, nicht dem Erwachsenen schmecken“.

Babybreie brauchen kein Salz!

Babybreie brauchen keinen zusätzlichen Zucker oder Salz!

Beikost: Selber kochen oder Fertignahrung?

Der Fleischbestandteil im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei darf gelegentlich durch fetthaltigen Fisch, wie z. B. Lachs, ersetzt werden. Es gibt nämlich Hinweise, dass der Konsum von Fisch schon im ersten Lebensjahr das Kind vor der späteren Entwicklung einer allergischen Erkrankung schützen kann.

Die Stiftung Kindergesundheit ermutigt Eltern für ihr Baby auch selbst zu kochen! Gläschennahrung und selbst zubereitete Breie sind gleichwertige Alternativen. Mit beiden kann man das Baby gut mit allen Nährstoffen versorgen, die es braucht. Die industriell hergestellte Beikost erfüllt hohe gesetzliche Anforderungen und spart auch Zeit und Arbeit. Andererseits hat auch die Selbstzubereitung ihre Vorteile: Die Eltern können die Auswahl der Zutaten selbst entscheiden und eine größere Geschmacksvielfalt anbieten. Als Speiseöl für die Selbstherstellung der Beikost eignet sich besonders Rapsöl.

“Richtig essen von Anfang an” zeigt, wie Babybrei selbst gekocht wird:

Auch Babys sollten Wasser trinken

Mit dem dritten Brei braucht das Baby auch zusätzlich Flüssigkeit, etwa 200 ml pro Tag. Geeignet sind stilles Mineralwasser mit dem Zusatz „für die Säuglingsernährung geeignet“, oder Leitungswasser, das nach längerem Ablaufen aus dem Wasserhahn entnommen wird, und nicht gesüßte Tees.

Prof.

Prof. Koletzko: Babys lernen  durch Nachahmung aus einem Becher zu trinken.

 

Zwischen 9 und 15 Monaten ist ein Kind dann soweit entwickelt, dass es durch Nachahmung lernt, aus einem Becher zu trinken, mit einem Löffel zu essen und in feste Nahrung zu beißen. Mit der Einführung von Brot gehen die Brei- und Milchmahlzeiten nach und nach in die drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten (vormittags, nachmittags) einer Familienernährung über.

Vorsicht Nüsse!

Zur Vorsicht rät die Stiftung Kindergesundheit bei kleinen festen Lebensmitteln und bei sehr harten oder brechbaren Wurzelgemüsen. Nüsse oder rohes Wurzelgemüse geraten nämlich leicht in die Luftröhre und sollten deshalb erst später auf dem Speiseplan stehen.

Mit Nüssen und lieber noch warten!

Mit Nüssen und rohem Wurzelgemüse als Beikost lieber noch warten!

Mahlzeiten und Spielzeiten sollten klar getrennt sein, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit. Das Essen sollte auch nicht als Belohnung oder Geschenk deklariert werden. Und besonders wichtig: Kein Smartphone und kein Fernsehen während der Mahlzeit! Auch Spielsachen und Bücher sollten nicht zur Ablenkung während des Essens genutzt werden.

 

Rezeptidee für einen Brei - Quelle: "Richtig essen von Anfang an"

  • 100 g Gemüse nach Saison: z. B. Karotte, Fenchel, Kürbis, Zucchini, Brokkoli, …
  • 20 g Getreideflocken: z. B. Hirse-, Hafer-, Weizen-, Dinkelflocken, …
  • 30 g Fleisch oder Fisch: Aufpassen, dass beim Fisch keine Gräten dabei sind!
  • 200 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Rapsöl

Zubereitung: Gemüse waschen, gegebenenfalls schälen und klein schneiden. Das Fleisch oder den Fisch ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Mit dem Gemüse ca. 5 – 10 Min. in Wasser weich dünsten, bis alles durchgegart ist. Getreideflocken einstreuen. Alles nochmals aufkochen lassen, dabei mehrmals umrühren. Den Herd ausschalten und den Brei ungefähr 3 – 5 Min. quellen lassen. Anschließend alles fein pürieren und mit dem Öl vermischen. Vor dem Verabreichen auf Zimmertemperatur auskühlen lassen.

 

Tipp: Zu 100 g Brei als Hauptmahlzeit immer 1 – 2 Teelöffel Öl zugeben. Gebt Ihr ein Gläschen aus dem Geschäft als Hauptmahlzeit, dann können pro 100 g 1 – 2 Teelöffel Öl dazu, wenn noch kein Öl im Gläschen ist (siehe Zutatenliste am Gläschen).

Für mehr Infos gibt es die Broschüre „Babys erstes Löffelchen“ zum Downloaden: hier klicken!

 

 

Zum Nachlesen: Teil 1 bitte hier klicken!

Fortsetzung folgt …

 

 

Foto: Stiftung Kindergesundheit, pexels.com, pixabay.com

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