In der Tretmühle

Hinter den Kulissen: Eine berufstätige, alleinerziehende Mutter erzählt …

Dieser Montag ist einer jener Montage … Die Kinder sind in der Schule, aber die Arbeit will mir heute so gar nicht von der Hand gehen. Tja, mit Augen, die fast zufallen, ist ja schon der Blick auf den Laptop getrübt. Zumindest hinsichtlich meiner Laune kann man heute definitiv nur von „trüb“ sprechen.

Dabei bahnen sich schwache Sonnenstrahlen mühsam aber doch ihren Weg durch die herbstlichen Wolken und bringen die Laubfarben vor meinem Fenster zum Leuchten. Vielleicht hätte ich doch gestern arbeiten und heute spazieren gehen sollen? Schließlich ist die einigermaßen freie Zeiteinteilung ein ganz klarer Vorteil der Selbstständigen (und ein Weg, das Alleinerziehen und das Arbeiten einigermaßen unter einen Hut zu bekommen) – aber wann hätte ich dann all das getan, was ich gestern erledigt habe?

Zeit für eine Atempause??

Apropos gestern – da sind wir endlich beim Thema, warum ich heute gar so müde bin. Weil gestern Sonntag war. Und ich es als alleinerziehende Mutter einfach nicht schaffe, mich am Wochenende zu erholen. Die Tretmühle kommt regelmäßig schon am Freitag in Schwung. Listen für den Wochenend-Einkauf schreiben (und diese auf dem Küchenkasterl vergessen), ab in den Supermarkt, schnell mehrere Einkaufssäcke nach Hause bringen, alles auspacken und wegräumen, Mittagessen machen – auch schon am Freitag wollen die Kinder was essen, jaaaaaa 😉 Dann die Kleine zum Gitarreunterricht bringen, schnell nach Hause, ein halbes Stündchen zum Weiterarbeiten nutzen …

Tretmühle ohne Ende

Den Rest will ich Euch ersparen. Nach einem mehr oder weniger erfolgreichen Start ins Wochenende geht es im AlleinerzieherInnen-Haushalt (natürlich nicht nur in diesem, aber wir tun halt jeden, wirklich jeden Handgriff allein und finanzieren in der Regel ganz oder zum großen Teil diesen Haushalt) flott weiter mit Lernunterstützung, Aufräumen und Wäsche waschen (man will die freien Tage ja sinnvoll nutzen ;-), Programm wie Freunde treffen, Spazierengehen, Oma besuchen, den Kindern besser zuhören als unter der Woche, eventuell einen Film mit ihnen schauen und etwas Zeit für sich selbst einplanen – richtig erraten, der letzte Punkt ist dann der, der immer zu kurz kommt.

Jedenfalls ist das Wochenende um kaum dass es begonnen hat und am Sonntagabend sinke ich total erschöpft mit dem Gedanken ins Bett, dass am nächsten Tag Montag ist und ich wieder eine ganze Woche vor mir habe, um mir zu überlegen, wie ich es nächstes Wochenende besser mache …

Mehr zum Thema Alleinerziehen bald auf familienschatz.at!

Foto: Pixabay.com

2 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Ein-Eltern-Haushalte haben laut EU-SILC 2015 mit 42 % die höchste Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung. Und: Sie werden im Schnitt immer ärmer. Noch 2005 lag diese Quote bei 27 %! Dies wurde im Rahmen eines Bündnisses des Österreichischen Frauenrings, der Plattform für Alleinerziehende, des Forums Kindesunterhalt, der SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Katharina Kucharowits und der Familiensprecherin der Grünen, Judith Schwentner, bekannt gegeben. Ihre gemeinsame Forderung lautet daher: Eine sofortige Reform des Unterhaltsrechts ist fällig! […]

  2. […] Mutter, die langsam älter wird. Na ja, geschieden bin ich (über das Alleinerziehen habe ich hier auch schon berichtet). Und dass ich älter werde, davon überzeugt mich so ziemlich jeder Blick in […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar