Wusstet Ihr, dass viele Medikamente für Kinder verwendet werden, ohne, dass diese ausdrücklich dafür vorgesehen sind? Die Dosierung ist somit alles andere als klar geregelt. Eine neue Internetplattform bietet mehr Sicherheit. Erfahrt hier mehr dazu…
Medikamente für Kinder: Off-Label-Use
Medikamente für Kinder sind nach wie vor ein sensibles Thema. Nur ein kleiner Teil der für Kinder und Jugendliche benötigten Arzneimittel ist nämlich speziell für sie durch die Arzneimittelbehörden zugelassen. Das bedeutet, dass viele Medikamente ohne explizite Zulassung bei Kindern eingesetzt werden müssen (sogenannter Off-Label Use). Somit fehlen oft verlässliche Angaben zur kindergerechten Verwendung und Dosierung.
Erfahrene ÄrztInnen gefragt
MedizinerInnen müssen diese Informationen meist mit großem Aufwand suchen. Oft rechnen KinderärztInnen die Dosierung für Erwachsenen auf das Kindergewicht um. Doch dabei ist viel Erfahrung gefragt, denn es gilt besonders hier: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.
Empfehlungen auf Plattform vereint
Eine neue Anlaufstelle im Internet will daher Abhilfe schaffen. Die evidenzbasierte Informationsplattform www.kindermedika.at bietet Dosierungsempfehlungen und weitere wichtige kinderspezifische Informationen zu Medikamenten. Diese Auskünfte sind einfach und kostenlos abrufbar. Medikamente für Kinder und Jugendliche sollen so sicherer werden.
Infos auf einen Klick
Die Informationsplattform www.kindermedika.at wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder-und Jugendheilkunde (ÖGKJ) in Kooperation mit dem Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen entwickelt. „Derzeit können Ärzte und Apotheker über die Plattform Informationen zu 200 am häufigsten für Kinder und Jugendliche verschriebenen Medikamenten mit einem Klick abrufen. Die Informationen beruhen auf den besten verfügbaren Informationen: wenn verfügbar auf Zulassungsdaten für Kinder; wenn nicht zugelassen, auf der verlässlichsten Information aus der Literatur. Damit wird auch die Off-Label-Use so sicher wie möglich“, sagt Projektleiter Prof. Christoph Male von der ÖGKJ.
Mehr dazu:
Die Informationsplattform kindermedika.at (hier KLICKEN) ist online und kostenlos zugänglich. Jährlich sollen etwa 50 Medikamente dazu kommen. Österreich kooperiert bei diesem Projekt mit den Niederlanden, Deutschland und Norwegen.
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