Zu Silvester auf die Augen schauen
Die alljährliche Silvester-Knallerei bedeutet nicht nur ein Neues Jahr, sondern auch eine große Gefahrenquelle. Wegen der hohe Zahl von Augenverletzungen rufen Mediziner zu mehr Vorsicht auf.
Weit über 800 Augenverletzungen gab es in den Nächten zu Silvester 2016 und 2017 bei unseren deutschen Nachbarn. Die Hälfte der Betroffenen hatte zudem den Knallkörper gar nicht selbst gezündet. Deshalb fordert die DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft erneut einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Raketen und Böllern.
Die Hälfte aller Betroffenen sind Unbeteiligte
Unter den Verletzten finden sich oft junge Menschen. Fast 40 Prozent der Betroffenen, die eine Augenklinik aufgesucht haben, sind Kinder oder Jugendliche im Alter von ein bis 17 Jahren. Rund 60 Prozent der Patienten sind 25 Jahre oder jünger.
Drei Viertel der Patienten kommen mit vergleichsweise „leichten“ Verletzungen an Augenlid, Hornhaut oder Bindehaut davon, die ambulant behandelt werden. Jeder vierte Patient erleidet jedoch eine schwere Verletzung. Das erfordert eine stationäre Aufnahme oder sogar eine Notoperation. Dazu zählen Prellungen oder Risse im Augapfel, oft kombiniert mit Lid- und Oberflächenverletzungen.
Augenverletzung durch Silvester-Knallerei
Jeder zehnte muss mit einer Folgeoperation, Sehminderung oder dauerhaften Erblindung rechnen. „Der hohe Anteil an unbeteiligten Passanten und Minderjährigen unter den Verletzten ist alarmierend“, sagt Dr. med. Ameli Gabel-Pfisterer, Augenärztin am Ernst von Bergmann-Klinikum in Potsdam. Einige Unfallopfer berichteten sogar, dass sie mit den Feuerwerks- oder Knallkörpern beworfen wurden.
Pyrotechnik-Tipps für die Silvester-Nacht von Dr. Gabel-Pfisterer
- Knallerei den Profis überlassen.
- Unbedingt eine Schutzbrille tragen.
- Sprengstoff nicht in die Hände von Kindern und Alkoholisierten.
Foto ©: pexels.com
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