Norovirus – besonders im Winter aktiv
Händewaschen nicht vergessen! In der kalten Jahreszeit tummeln sich nicht nur Grippe- oder Schnupfen-Erreger. Auch Norovirus-Infektionen haben Hochsaison. Besonders bei kleinen Kindern kann es zu schweren Verläufen kommen.
Neben der Influenza gehören Norovirus-Infektionen (Norovirus-Gastroenteritis) zu den häufigst gemeldeten Infektionen. Im vergangenen Jahr wurden über 73.000 Fälle der Brechdurchfall-Erkrankung beim Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland gemeldet, zum Großteil in den Wintermonaten. Die tatsächliche Anzahl der Fälle liegt um ein Vielfaches höher.
Norovirus – Hygiene wichtig
Das Virus wird meist durch den direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen, manchmal auch indirekt über Oberflächen – Ablageflächen, Türgriffe oder Waschbecken –, die ein Erkrankter berührt hat. Die wichtigste Maßnahme, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, ist somit häufiges und gründliches Händewaschen mit heißem Wasser und Seife.
Im Kindergarten oder in der Schule gibt es mehr als genug Gelegenheit die Viren zu verbreiten. Z.B. werden Buntstifte oder Spielsachen weitergegeben, aus der Trinkflasche dürfen Freunde mittrinken, Sanitäreinrichtungen werden von allen benutzt. Noroviren sind sehr widerstandsfähig und können mehrere Tage auf Oberflächen überleben. Gleichzeitig sind sie hochansteckend. Es kommt immer wieder – trotz Vorsicht und Hygiene – zu Infektionen.
Kinder und Ältere oft heftiger betroffen
Der wichtigste Schutz vor einer Infektion besteht daher in häufigem, sorgfältigem Händewaschen mit Seife. Da Betroffene das Virus noch mehrere Wochen nach Ende der Symptome mit dem Stuhl ausscheiden, sollten sie unbedingt weiterhin auf sorgfältige Hand- und Toilettenhygiene achten und noch mindestens zwei Tage nach Abklingen der Erkrankung zuhause bleiben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hin.
Im Fall einer Infektion ist es sinnvoll, zu Hause abzuwarten, bis Durchfall und Erbrechen vorbei sind. „Kinder unter fünf und ältere Menschen ab 70 haben allerdings ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe“, sagt Professor Dr. med. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin am Universitätsklinikum Jena. „Wenn Angehörige oder Pflegende feststellen, dass sich der Allgemeinzustand eines Patienten deutlich verschlechtert, sollten sie medizinische Hilfe suchen.“
Trinklösung zum Selbermischen - Tipp von Prof. Stallmach
- 0,5 Liter stilles Mineralwasser (oder Kräuter- bzw. Früchtetee)
- dazu 1 Teelöffel Kochsalz
- und sieben bis acht Teelöffel Traubenzucker (ersatzweise Haushaltszucker).
Da die Krankheit dem Körper Wasser und Elektrolyte entzieht, sollten Betroffene viel trinken. „Cola und Salzstangen sind nicht das Mittel der Wahl. Besser geeignet sind Trinklösungen, die man selbst herstellen kann“, so Stallmach.
Hygiene-Empfehlungen
• Kontakt zu anderen meiden
• Eigene Handtücher und Hygieneartikel verwenden
• WC, Waschbecken, Türgriffe regelmäßig reinigen
• Haushaltsreiniger reichen meist aus, gegebenenfalls Desinfektionsmittel verwenden
• Wäsche möglichst bei hohen Temperaturen waschen
Mehr zu Symptomen, Diagnose etc gibt´s auf dem Österreichischen Gesundheitsportal.
Foto©: pexels.com
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