Meningokokken-Bakterien können Entzündungen der Hirnhaut auslösen. Die Erkrankung ist zwar selten, jedoch sind insbesondere die Kleinsten am stärksten gefährdet. Wir haben uns für euch auf den neuesten Stand rund um den Schutz vor dieser Erkrankung gebracht. Lest hier mehr dazu!

Babys am gefährdetsten

Aufgrund ihres unreifen Immunsystems sind Babys unter einem Jahr besonders gefährdet, an Meningokokken zu erkranken. Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute, die das Gehirn und das Rückenmark umhüllen. Die Krankheit kann durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden. Die bakterielle Meningitis ist laut Weltgesundheitsorganisation weltweit die größte Belastung.

Erkennen schwierig

Meningokokken-Erkrankungen sind zwar selten, können aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Meist beginnen sie mit anfangs unspezifischen grippeähnlichen Symptomen. Das macht es auch schwierig, die Infektion im frühen Stadium zu erkennen.

Ansteckung und Schutz

Meningokokken-Infektionen können innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Bis zu 20 Prozent der Erkrankten leiden an schweren Folgeschäden. Schutz bieten inzwischen drei unterschiedliche Impfungen, die zum Teil bereits für Babys ab den ersten Lebensmonaten empfohlen werden. Auch Kleinkinder und Jugendliche können durch Impfungen geschützt werden.

Etwa zehn Prozent der Menschen tragen Meningokokken im Nasen-Rachenraum, ohne daran zu erkranken. Trotzdem können diese Personen andere damit anstecken. Die Übertragung findet unbewusst über Tröpfcheninfektion statt, zum Beispiel beim Niesen, Husten oder Küssen. Die Ansteckungsgefahr ist in vollen Räumlichkeiten, wie Kindergärten, Schulen oder Clubs größer.

Verschiedene Erreger

Meningokokken werden in 12 Erregergruppen eingeteilt. Fünf davon (A, B, C, W und Y) haben die größte Bedeutung für das Auftreten von invasiven Meningokokken-Erkrankungen. Weltweit ist die Verteilung der Meningokokken-Gruppen sehr unterschiedlich. In Österreich ist der Typ B am häufigsten verbreitet, gefolgt von den Gruppen C und Y. In den Jahren 2014 – 2021 waren die Meningokokken B im Durchschnitt für 64% der Fälle verantwortlich, bei den 0 – 4 Jährigen waren es sogar 84%.

Soll ich mein Kind impfen lassen?

Diese Frage entscheidet Ihr am besten gemeinsam mit eurer(m) Kinderärztin(-arzt) eures Vertrauens. Von 2010 bis 2020 wurden in Österreich 443 Meningkokken-Fälle gemeldet, darunter 53 Todesfälle. Rund 20 % der Genesenen leiden an dauerhaften Folgeschäden, heißt es im Rahmen einer Infokampagne des Biopharmaunternehmens GlaxoSmithKline.

Der aktuelle Impfplan empfiehlt:

  • die Impfung gegen Meningokokken B möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat.
  • eine Kombinationsimpfung gegen ACWY möglichst früh im 13. Lebensmonat.
  • aufgrund eines zweiten Erkrankungsgipfels im Jugendalter die ACWY-Impfung auch zwischen dem 10. und 13. Geburtstag.

Den aktuellen Impfplan könnt ihr hier aufrufen: bitte klicken! Hier seht ihr auch, welche der Impfungen im kostenlosen Kinderimpfprogramm enthalten sind.


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