Kinderaugen brauchen Sonnenschutz!
Klar, ohne Sonne läuft´s nicht, doch zu viel des Guten geht wiederum auf Kosten unserer Gesundheit. Die UV-(ultraviolette) Strahlung ist beispielsweise notwendig für die Produktion von Vitamin-D und somit wichtig für unser Immunsystem oder unsere Stimmungslage. Die Kehrseite der Medaille bedeutet jedoch, dass Augen und Haut geschädigt werden können, warnen die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) gemeinsam mit dem UV-Schutz-Bündnis.
Kinderaugen reagieren besonders sensibel
“Obwohl Ärzte und Behörden vielfach über die Risiken der Sonnenstrahlung aufklären, mangelt es häufig noch an ausreichendem Schutz in öffentlichen Einrichtungen oder für Menschen, die ihren Beruf im Freien ausüben“, sagt Professor Dr. med. Tim Krohne. Vor allem Schulen, Kindergärten, Fußgängerzonen oder Schwimmbäder brauchen mehr Schattenplätze, an denen sich Menschen vor Sonnenlicht und Hitze zurückziehen können, so der Experte.
“Insbesondere Kinder müssen mehr Möglichkeiten haben, sich im Schatten aufhalten zu können, weil ihre Augen besonders empfindlich auf die Sonne reagieren“, fordert Prof. Krohne. Schon einige Bäume oder ein Sonnensegel können an heißen Tagen Schatten spenden. Anzeigentafeln an öffentlichen Plätzen wären demzufolge gefragt, um über die aktuelle Stärke der UV-Strahlung bescheid zu wissen.
Sonnenbrille schützt
Für den persönlichen Schutz raten Augenärzte zu einer Sonnenbrille mit einem hohem UV-Filter.
Worauf muss ich beim Kauf einer Sonnenbrille achten?
- Kennzeichnung: Unbedingt mit „UV-Schutz 400“ und CE-Zeichen.
- Tönung: Eine dunkle Tönung allein bedeutet nicht automatisch einen ausreichenden Schutz.
- Form und Größe: Die Augen sollten möglichst von allen Seiten geschützt werden, da die UV-Strahlung stark gestreut wird.
Eine gute Brille sollte die kurzwellige UV-Strahlung bis zu 400 Nanometern (nm) fast vollständig absorbieren. Große Sonnenbrillen sind nicht nur modisch, sondern mit ausreichendem UV-Schutz auch für die Gesundheit der Augen sehr ratsam, bringt es Prof. Dr. med. Frank G. Holz, Präsidiumsmitglied der DOG und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, auf den Punkt.
Facts: Sonne und Augen
Jedes Jahr erblinden weltweit 3 Millionen Menschen an den Folgen von Sonnenstrahlen, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Fachleute gehen davon aus, dass der Klimawandel auch hierzulande zu mehr langanhaltenden Hitzewellen und vielen sonnigen Tagen führt Somit sind wir auch mehr gefährlicher Sonnenstrahlung ausgesetzt, die nicht nur der Haupt-Risikofaktor für Hautkrebs ist, sondern auch Augenerkrankungen wie den Grauen Star oder die Makuladegeneration begünstigen kann.
Kinderaugen lassen mehr UV-Licht bis zur Retina (Netzhaut) durch. Bei Erwachsenen dringen ein bis zwei Prozent der UV-A-Strahlung mit Wellenlängen von 365 nm bis 400 nm bis zur Retina vor. Kinder und Jugendliche verfügen über ein so genanntes schmales „Transmissionsfenster“ durch das zusätzlich UV-Strahlung mit einer Wellenlänge um 320 nm bis zur Netzhaut gelangt. Dieses Fenster schließt sich bis zum 30. Lebensjahr.
Spätfolgen möglich?
Welche gesundheitlichen Folgen zu viel Sonnenbestrahlung später haben kann, sorgt für Diskussionen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass durch diese UV-Belastung des Augenhintergrundes in jungen Jahren spätere Augenerkrankungen gefördert werden. Deshalb gilt: Kinderaugen vorbeugend schützen.
Foto: © DOG, pixabay.com
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