Bei Naschkatzen auf Zahngesundheit achten
Zähneputzen schon vor dem ersten Milchzahn
Haben wir nicht gerade die letzten Reste der klebrigen Halloween-Süßigkeiten verputzt? Nun warten Weihnachtskekse und Schoko-Nikolos auf ihr Ende. Der Zuckerkonsum hat jedenfalls Hochkonjunktur. Das wirkt sich nicht nur auf unsere Konfektionsgröße, sondern auch auf die Zahngesundheit aus. Daher brauchen speziell unsere Kinder jetzt besonders viel Unterstützung bei der Zahnpflege … 🙂
Zahngesundheit beginnt schon früh
Karies ist leider immer noch ein weit verbreitetes Übel, was die Zahngesundheit angeht. Etwa die Hälfte aller Sechsjährigen in Österreich hat Karies, besagt die letzte Zahnstatuserhebung. Erfreulich ist, dass ein völlig gesundes Milchgebiss immer häufiger zu sehen ist. Mehr als ein Drittel darf sich darüber freuen.
Weniger Grund zur Freude ist, die Tatsache, dass Karies an Milchzähnen oft unbehandelt bleibt. Etwa 60 Prozent der Defekte werden nicht versorgt. Das bedeutet, dass jedes dritte Kind davon betroffen ist. Und das, obwohl inzwischen bekannt ist, dass unbehandelte Karies an Milchzähnen das ganze Gebiss anstecken kann. Schmerzen und Fehlstellungen der bleibenden Zähne können die Folge sein.
Deshalb: Zähneputzen muss sein … und hier ein Video, das es vielleicht leichter macht.
Frühkindliche Karies
Gesunde Milchzähne werden heute immer noch unterschätzt. Bei unseren deutschen Nachbarn haben 15 Prozent der unter Dreijährigen Karies. Betroffen sind „alle Bevölkerungsgruppen, aber besonders Familien in sozial schwierigen Lebenslagen“, weiß Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Als Ursachen für die frühkindliche Karies führt er übermäßiges Trinken von zucker- und säurehaltigen Getränken an. Besonders zahnfeindlich sind diese aus Saugerflaschen in Kombination mit zu wenig Mundhygiene im frühen Kindesalter.
Gepflegte Zähne sind von klein auf enorm wichtig. Wie ernst das Thema in Familien genommen wird, zeigt eine Umfrage zum Thema Mundhygiene der Firma MAM in Deutschland. Mehr als die Hälfte der befragten Mütter achtet darauf, dass bei den Sprösslingen zweimal täglich geputzt wird. Allerdings wird das in der Regel zu spät umgesetzt.
Probleme mit dem Zähneputzen
59 Prozent beginnen mit dem Zähneputzen nach dem ersten Babyzahn. Nur 12 Prozent der Mütter fangen davor an, so wie von den Gesundheitsexperten gefordert. Dass ganz ohne Mamas oft gar nichts läuft, hat die Befragung bestätigt. Bei weniger als ein Prozent greift allein der Papa zur Kinderzahnbürste. Mehr als jede zweite Mama gibt an, mit dem Partner gemeinsam die Kinderzähne zu putzen.
Zahnhygiene wird bei kleinen Kindern oft zur Nervenprobe, wie viele aus leidvoller Erfahrung wissen. Nur ein Drittel der Mamas sagt, keine Probleme bei der Mundhygiene zu haben. Hingegen bei jenen, die bereits ganz früh, also vor dem ersten Zahn putzen, haben fast 40 Prozent keine Schwierigkeiten. Beizeiten mit dem Putzen zu beginnen, lohnt sich also offenbar doppelt…😉
Tipps von Kinderzahnärztin Dr. Sandra Herbig (Regensburg)
- konsequentes Putzen, zweimal täglich.
- vor allem abends das Zähneputzen nicht auslassen.
- auch im Liegen kann geputzt werden, Oberlippe des Kindes dabei anheben.
- Zähneputzen mit dem Partner (Knie an Knie: Hoppe-Hoppe-Reiter-Sitz).
Zudem hilfreich:
- festgelegte Zeiten für Süßes sind besser, als über den ganzen Tag verteilt naschen
- klebrige Naschereien nach Möglichkeit vermeiden, Lutscher oder Zuckerln sind nämlich besonders zahnfeindlich
- altersgerechte Zahnbürsten sowie fluoridhaltige -pasta verwenden
Eine sehr ausführliche Eltern-Information gibt es bei der ÖGK (Österreichischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde). Zum Weiterlesen: hier klicken
Foto: © pixabay
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