Frühchen brauchen Zuwendung
Frühchen sind hierzulande gar nicht so selten. Etwa jedes 12. Baby startet früher als geplant ins Leben. Dank dem hohen Niveau der medizinischen Versorgung haben solche Kinder gute Aussichten auf ein gesundes Leben. Doch daneben spielt auch der Kontakt zur Mutter eine bedeutende Rolle.
“Natürlich braucht das Kind Intensivmedizin, aber Intensivmedizin ohne mütterliche Zuwendung ist nur die eine Hälfte”, erklärt die Sozialpädagogin Nicola Zöllner vom FamilieNetz an der Dresdner Kinderklinik . Durch die dramatischen Umstände einer Frühgeburt ist die Interaktion zwischen Mutter und Kind anfangs aber oft gestört. “Fast alle Frauen, die ein Kind zu früh geboren haben, kämpfen mit Schuldgefühlen.”
Frühchen brauchen Mütter und Medizin
Dieser Zwiespalt der Gefühle macht es oft sehr schwer, sich dem Kind zu öffnen und unbeschwert mit ihm in Kontakt zu gehen. Experten wie Zöllner helfen Betroffenen, die Schuldgefühle zu überwinden. Die Sozialpädagogin betont im Apothekenmagazin “Baby und Familie”, jede Mutter eines Frühchens sollte sich bewusst machen, dass sie am engsten mit ihrem Kind verbunden und darum die Expertin seiner emotionalen Bedürfnisse ist.
“Die Ärzte sind spezialisiert in der medizinischen Versorgung, aber eine Mutter ist ihrem Kind emotional nahe”, so Zöllner. Die meisten Frauen haben tiefe Instinkte. “Es ist richtig, darauf zu vertrauen und selbst den Mut zu haben, auf das Kind zuzugehen: es zu berühren, ihm vielleicht die Sensoren zu wechseln, ihm etwas zu erzählen, damit es merkt, die Mama ist da, langsam eine Versorgungshandlung zu übernehmen.”
Wissenswertes rund um Frühchen – Quelle: minimed.at
• Von einem Frühchen spricht man, wenn es vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt.
• Je später das Baby geboren wird, desto reifer sind seine Organe.
• Eine Frühgeburt kann normal erfolgen, meist aber per Kaiserschnitt.
• Damit die Kräftigung schneller voran geht, erhalten kleine Frühchen meist eine Magensonde.
• Gründe für eine Frühgeburt gibt es viele, von Infektionen bis zu Stress.
• Anzeichen für eine Frühgeburt: Blutungen, Krämpfe, Ausfluss oder Blasensprung.
Foto ©: pexels.com, pixabay.com
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