RSV – das Respiratorische Synzytial-Virus steht in der kalten Jahreszeit wieder vor der Tür. Vor allem Babys und Kleinkinder sind von Infektionen betroffen. Letzten Winter ist die RSV-Infektionswelle mit der Grippe zusammengefallen und hat für viele, teils schwere Erkrankungen gesorgt. Wir haben uns umgehört, wie wir uns besten davor schützen können.

RSV – Mehr als eine Erkältung

Den Jüngsten und den Ältesten macht RSV am meisten zu schaffen. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind RSV-Infektionen der Hauptgrund für Krankenhauseinweisungen. 75 % der mit RSV ins Krankenhaus eingelieferten Säuglinge sind ansonsten gesunde und reifgeborene Kinder. Außerdem ist RSV bei Kindern unter fünf Jahren der häufigste Erreger tiefer Atemwegsinfektionen wie zum Beispiel von Lungenentzündungen oder Bronchitis.

Schwere Verläufe bei Kleinkindern möglich

Schätzungen zufolge infizieren sich in Österreich etwa 54.600 Kinder im ersten Lebensjahr mit RSV. 1.100 Kinder müssen hospitalisiert werden. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass RSV keine harmlose Erkältung ist, sondern zu potenziell schweren Folgen für die Kleinsten führen kann“, betont Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH (Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller).

Neue Möglichkeiten zur Prävention

Bis vor kurzem konnten bei einer Erkrankung nur Symptome bekämpft werden. Seit Jahren wurde daher an dem Virus geforscht, endlich gibt es neue Präventionsmöglichkeiten. Mittlerweile stehen sowohl für Säuglinge als auch für ältere Menschen und Schwangere eine bzw. mehrere Immunisierungsoptionen zur Verfügung.

Es handelt sich dabei sowohl um aktive als auch um passive Immunisierungen. Beide unterstützen das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern, aber sie unterscheiden sich im Hinblick auf Wirkeintritt, Dauer des Schutzes als auch durch die Art der Abwehrmechanismen. „Beide Immunisierungsformen haben ihre Einsatzgebiete und retten jedes Jahr zahlreichen Menschen das Leben“, heißt es beim ÖVIH.

Schutz vor RSV

  • Zur Verfügung stehen derzeit sogenannte monoklonale Antikörper für frühgeborene Kinder oder Kinder mit Herzfehlern, die einmal monatlich in der RSV-Saison verabreicht werden. (Neue lang wirksame Antikörper, die über die ganze Saison hinweg wirken, stehen bereits in den Startlöchern. Sie sind also schon zugelassen, aber voraussichtlich 2024 in Österreich verfügbar.)
  • Ebenfalls seit Kurzem zugelassen ist die Impfung von Schwangeren, die für einen Schutz des Neugeborenen sorgt. Die Antikörper werden dabei über die Plazenta an das Kind weitergegeben. Ziel ist, durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft einen schwereren Verlauf einer RSV-Erkrankung in den ersten drei bis sechs Lebensmonaten des Kindes zu verhindern.
  • Für Personen ab 60 stehen seit Herbst 2023 ebenfalls Impfstoffe zur Verfügung, die sie vor den schwerwiegenden Folgen einer RSV-Infektion schützen können.

Dazu kommen noch Hygienemaßnahmen, wie wir sie von Corona her kennen:

  • öfter Händewaschen
  • husten und niesen in die Armbeuge
  • Spielzeug reinigen
  • wirksam, auch wenn es keiner mehr mag: bei Menschenansammlungen oder beim Kontakt mit Risikopersonen Maske tragen

Übertragung & Symptome

Übertragen wird das RS-Virus vor allem durch Tröpfcheninfektion. Auch infizierte Menschen die selbst keine Anzeichen einer Erkrankung haben, können andere anstecken (für etwa drei bis acht Tage). Auch über Gegenstände, wie Spielzeug kann das Virus weitergegeben werden.


Die Symptome sind vergleichbar mit jenen eines grippalen Infekts oder einer Rachenentzündung. Dazu können ein hartnäckiger Husten oder Atembeschwerden kommen. Meist dauert die Erkrankung drei bis 12 Tage. Der Husten kann deutlich länger anhalten.

Mehr Infos

Für weitere Infos vom Gesundheits- und Sozialministerium bitte hier klicken. Die Seite mit dem Impfplan zum Downloaden gibts hier: Impfplan


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