Hygiene: Händewaschen nicht vergessen!
Händewaschen verhindert Krankheitsübertragung – Hygiene ist gerade bei Kindern wichtig. Aber Achtung: Zu viel Sauberkeit ist auch nicht gut!
Ja, wir wissen es eh: Händewaschen ist notwendig! Aber wir sollten öfter daran denken. denn: Durch Händewaschen kann ganz einfach die Übertragung von Infektionen über die Schleimhäute verhindert werden. Besonders im Krankenhaus oder nach Arztbesuchen ist in dieser Hinsicht erhöhte Vorsicht geboten.
Im Alltag kommen wir ständig mit Keimen in Berührung. Das ist an sich nicht besorgniserregend, sondern ganz normal. Es passiert über die Luft, beim Niesen, Küssen oder Händeschütteln.
Ansteckung über die Schleimhäute
Türgriffe, Lichtschalter, Handtücher oder andere Gegenstände, die von mehreren Personen benützt werden sind ideale Orte für Bakterien oder Viren – und hier werden sie weitergegeben.
Grippeviren z.B. können 2 Tage auf Oberflächen überleben. Brenzlig für die eigene Gesundheit wird es erst, wenn man sich mit den Händen zu Augen, Mund oder Nase fährt. Dann kann es zu Ansteckung kommen und Erkrankungen, Fieber, etc. können die Folge sein.
Wie viel Händewaschen ist gut, wie viel ist übertrieben?
Wie kann man Ansteckung vermeiden?
- Einfach durch sorgfältiges Händewaschen – was nicht einmal 30 Sekunden dauert.
- Gewöhnliche, am besten ph-neutrale Seifen oder Waschgels reichen völlig aus.
- Natürlich macht man sich als Elternteil Gedanken, ob der Sprössling das Händewaschen ernst genug nimmt. Elisabeth Presterl, Leiterin der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle von MedUni Wien und AKH Wien, beruhigt Eltern. Sie hält im Alltag nichts von „übertriebener“ Hygiene bei Kindern: „Sie sollen ruhig auch Kind sein und auch mal dreckig sein, aber beim nach Hause kommen und nach dem WC ist Händewaschen sehr wichtig.”
Händehygiene im Krankenhaus
Anders, wenn das Kind im Krankenhaus ist – ob als Patient oder als Besuch. „Händehygiene ist in einem Krankenhaus von besonderer Bedeutung. Auch für die Besucherinnen und Besucher“, unterstreicht Presterl.
Händehygiene mit Hände-Desinfektion vor und nach einem Patienten-Kontakt verringert das Infektionsrisiko um 30 Prozent. Ob von behandelnden Ärztin oder Arzt, oder vom Besuch. So die Expertin. „Durch die steigende Zahl von multi-resistenten Krankheitserregern muss immer wieder an die Wichtigkeit der Prävention einer Übertragung von Infektionen und deren Erregern erinnert werden.“ Internationale Studien haben gezeigt: schon bei einem Anstieg der Händedesinfektion von 48 auf 66 % reduziert Infektionen von 17 auf 10 %!
Tipps rund ums richtige Händewaschen
Wie wäscht man die Hände richtig?
- Die Hände unter fließendes Wasser halten. Die Temperatur sollte angenehm sein.
- Gründlich einseifen (ph-neutrale Seife), Zwischenräume und Fingernägel nicht vergessen. 20 bis 30 Sekunden sanft waschen.
- Dann die Hände unter fließendem Wasser abspülen.
- Abgetrocknet wird in öffentlichen WCs am besten mit Einmalhandtüchern oder daheim mit „seinem“ Handtuch.
Wann ist Händewaschen angesagt?
Nach:
- dem Heimkommen
- dem WC-Besuch
- dem Windelwechseln
- Schnäuzen und Husten bzw. Niesen in die Hand
- Tierkontakt
- Müll-Entsorgung
Vor:
- dem Essen und Kochen, besonders beim Hantieren mit rohen Produkten
- dem Benutzen von medizinischen oder Pflegeprodukten und Schminke
Vor und nach:
- einem Krankenbesuch, auch bei Kontakt mit kranken Familienmitgliedern
- einer Wundversorgung
Für Kids: Ab Herbst 2017 sind an der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle von MedUni Wien und AKH Wien regelmäßig Händehygiene-Aktionen für Schulklassen geplant.
FOTOS: pixabay.com
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