Nur erkältet oder Keuchhusten?

Wie man die bakterielle Atemwegserkrankung Keuchhusten erkennt.

Keuchhusten (Pertussis) ist gerade am Anfang kaum von einem „normalen“ Husten zu unterscheiden. Es handelt sich um eine schwere, bakterielle Atemwegserkrankung, übertragen durch Tröpfcheninfektion. Der Verlauf ist langwierig und Folgeerkrankungen, wie Lungen- oder Gehirnentzündungen oder Krampfanfälle, sind möglich. Insbesondere für Säuglinge ist Keuchhusten sogar lebensgefährlich.

Verlauf in 3 Stadien

Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis 20 Tage. Nach der Ansteckung tritt zu Beginn, etwa zwei Wochen lang, eine einfache Erkältung, mit Schnupfen und Husten, auf. Die Erkältungs-Symptome gehen dann zurück und der Husten geht in bellende, anfallsartige Hustenattacken mit zähem Schleim über. Zunächst treten die Anfälle vor allem in der Nacht auf, später auch tagsüber. Atemnot und fallweise Erbrechen begleiten die Anfälle. Die Hustenattacken dauern oft viele Wochen. Die Symptome klingen allmählich ab, doch die leidigen Anfälle hören erst langsam auf („Erinnerungshusten“).

Früh erkannt, kann mit einer Antibiotika-Therapie Linderung verschafft werden.

Ansteckend ist Keuchhusten vom Ende der Inkubationszeit bis zum deutlichen Abnehmen der Hustenanfälle bzw. bis etwa drei oder vier Tage nach Beginn einer Antibiotikatherapie. Nach überstandener Infektion ist man in der Regel leider nicht immun. Selbst eine Impfung wirkt nicht auf Lebenszeit und soll aufgefrischt werden.

Typische Anzeichen

  • Allgemeine Erkältungssymptome, wie Schnupfen, Husten, Temperaturanstieg (1 – 2 Wochen).
  • Hustenanfälle, „bellender“ Husten (4 – 6 Wochen).
  • Husten ist nachts stärker.
  • Hustenattacken mit zähem Schleim.
  • Es kann nach Anfällen zu Erbrechen kommen.

Braucht das Kind einen Arzt?

  • Keuchhusten sollte stets ärztlich begleitet werden.
  • Bei Verdacht auf Keuchhusten und besonders mit Säuglingen (!) unbedingt zum Arzt!
  • Durch einem einfachen Nasen-Rachen-Abstrich kann die Diagnose in einem frühen Stadium gemacht werden.
  • Bei frühem Eingreifen kann der Verlauf durch Antibiotika gemildert oder verkürzt werden.

Aus der Haus-Apotheke

  • Hustentee, pflanzliche Präparate, mit z.B. Efeu, gegen den Hustenreiz.
  • Homöopathische Unterstützung: Cuprum aceticum, Drosera.

Weiters

  • Richten Sie das Kind beim Husten auf.
  • Erbricht das Kind, kleinere Essensportionen (aber öfter); leichte Speisen, genügend Flüssigkeit.
  • Kinderzimmer gut lüften; später ins Freie, aber nicht bei Wind und kein Herumtoben.
  • Impfung möglich.

 

Fotos: Pixabay.com

1 Kommentar

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  1. […] werden für Säuglinge und Kleinkinder Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio (Kinderlähmung), HIB (Hirnhautentzündung, Kehldeckelentzündung), Hepatitis B, Rota-Virus […]

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