Süßstoff oder Zucker? Schokohasen, Zuckereier oder süßes Backwerk gehören zu Ostern einfach dazu. Da zu viel Zucker bekanntlich ungesund ist, werden gern Süßstoffe anstelle von Zucker verwendet. Ob das nun besser für unsere Gesundheit ist, erfahrt ihr hier.

Gesundheit und Zuckerkonsum

Die Zahl übergewichtiger und fettleibiger Menschen steigt weltweit seit Jahrzehnten an – und mit ihr die Häufigkeit von Wohlstandskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Seitdem bekannt ist, dass die Gewichtszunahme eng mit dem Zuckerkonsum zusammenhängt, erfreut es sich großer und noch immer wachsender Beliebtheit, Speisen und Getränke nicht mit Haushaltszucker (Glukose), sondern mit Süßstoffen wie Sucralose oder Aspartam zu süßen.

Süßstoffe nicht neutral

„Dabei ging man lange Zeit davon aus, dass diese Substanzen nicht nur kalorienfrei sind, sondern sich im Körper überhaupt völlig neutral verhalten“, sagt PD Dr. med. Birgit Terjung. Die Expertin ist Chefärztin der Abteilung Innere Medizin der GFO Kliniken Bonn und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Mittlerweile gibt es aber etliche Untersuchungen, die zeigen, dass auch die Süßstoffe den Körper nicht völlig spurlos durchqueren.

Auswirkungen von Süßstoffen

Es mehren sich sogar Hinweise, dass von den Süßstoffen ein Gesundheitsrisiko ausgeht, wenn sie dauerhaft konsumiert werden. Studien an Menschen und Mäusen ergeben mannigfaltige Wechselwirkungen mit dem Mikrobiom und einen deutlichen Einfluss auf das Stoffwechselgeschehen im Körper. So steigt der Blutzuckerspiegel der Probanden durch die Süßstoffeinnahme sogar deutlich stärker an. Auch die Funktion des Immunsystems könnte demnach beeinträchtigt werden.


Gerade angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Süßstoffen seien solche Fragen von großer Relevanz, bringt es Terjung auf den Punkt. Die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit seien noch weitgehend unklar und müssten dringend genauer untersucht werden.

Fructose und Fettleber

Auch Fruchtzucker (Fructose), der ebenfalls oft eingesetzt wird, um Glukose einzusparen, kann nicht als unbedenkliche Alternative zum Haushaltzucker gelten. „Eine aktuelle Studie zeigt, dass Fructose die Neubildung von Fett in der Leber sogar stärker anregt als Glukose“, sagt Terjung. Damit könne auch diese Zuckervariante zu den typischen Stoffwechsel- und Gesundheitsproblemen beitragen, die üblicherweise mit einem hohen Zuckerkonsum in Verbindung gebracht werden: Neben einem gestörten Glukosestoffwechsel und dem Typ-2-Diabetes zählt auch die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettleber dazu.


Das Fazit der DGVS-Expertin: „Naschen ganz ohne Reue scheint es nicht zu geben!“ Auf lange Sicht müsse einfach weniger Süßes gegessen werden. Ausnahmen sind natürlich erlaubt, wie an Weihnachten und Ostern.

Foto: Sutterstock / c_shutterstock_Natalia Kirichenko /c_shutterstock_JeniFoto ; pexels.com / Freie Nutzung