Wie die Zeit vergeht und Kinder wachsen – schnell sammeln sich zu klein gewordene Kleidung, uninteressant gewordene Spielzeuge und Bücher sowie nicht mehr benötigte Geräte an. Schließlich sitzt man auf einem Berg von Zeug, das von der Familie keiner mehr braucht. Vielleicht kann aber jemand anderes noch davon profitieren. Ein Kinderflohmarkt ist eine tolle Gelegenheit, um Platz zu schaffen, Geld zu verdienen und Nachhaltigkeit zu fördern. Oft wird solch ein Flohmarkt von Kindergärten, Initiativen und Organisationen veranstaltet. Man kann aber auch einen privaten Kinderflohmarkt ins Leben rufen. Wir haben die wichtigsten Tipps und Tricks rund um die Planung.
Tipp 1: Alles steht und fällt mit der Planung
Vor Umsetzung und Organisation steht eine detaillierte Planung. Zunächst sollte man sich überlegen, ob man den Flohmarkt alleine veranstalten möchte oder ob man andere Eltern mit ins Boot holt. Wer den Flohmarkt als Garagenflohmarkt oder im heimischen Garten aufziehen möchte, kann dies auch gut alleine bewerkstelligen. Soll es eine Veranstaltung im größeren Stil sein, empfiehlt es sich, mit anderen Familien gemeinsam aktiv zu werden. Des Weiteren gilt es, die Frage zu klären, ob Essen und Getränke angeboten werden sollen und ob Aktionen für die Kinder stattfinden. Zudem müssen ein Datum für die Veranstaltung gefunden und Räumlichkeiten gesucht werden.
Wie immer gilt: je genauer die Planung, desto reibungsloser der Ablauf.
Tipp 2: Zeit und Ort festlegen
Für einen Kinderflohmarkt bieten sich vor allem Frühjahr und Herbst als Veranstaltungszeit an. Im Frühjahr kann Sommerkleidung besonders gut unter die Leute gebracht werden und im Herbst warme Kleidung und Skiausrüstung. Bevor das Datum festgelegt wird, sollte recherchiert werden, an welchen Terminen bereits Kinderflohmärkte in der Region stattfinden, damit die Konkurrenz nicht zu groß ist. Als Veranstaltungsraum bieten sich Räume in Gemeinschaftszentren, Turnhallen oder Veranstaltungsräume in Gaststätten an, wenn der Flohmarkt im großen Stil aufgezogen werden soll.
Wichtig: Ein sommerlicher Kinderflohmarkt im Freien kann eine schöne Sache sein – allerdings stellt das Wetter einen Risikofaktor dar. Sollte es am Tag der Veranstaltung regnen, wird nur wenig Publikum erscheinen.
Tipp 3: Werbung schalten und Tische vergeben
Bei einem großen Flohmarkt können Verkaufstische vergeben werden, sobald Datum und Veranstaltungsort festgelegt wurden. Wie viele Tische vergeben werden können, sollte vorab genau kalkuliert werden. Die Besucher des Flohmarkts sollten mühelos zwischen den Tischreihen gehen, stehen und stöbern können.
Für einen Verkaufstisch kann eine Gebühr von 5 bis 15 Euro gefordert werden. Die genaue Höhe der Gebühr sollte nicht zuletzt von der Attraktivität des Veranstaltungsortes und des zu erwartenden Zulaufs abhängig gemacht werden. Natürlich spielt auch eine Rolle, ob der Tisch selbst mitgebracht werden muss oder bereits vor Ort vorhanden ist. Die Tischvergabe kann über Flyer, die sozialen Medien, per E-Mail und WhatsApp beworben werden. Dabei kann es hilfreich sein, eine eigene E-Mail-Adresse für Anfragen einzurichten, damit das private Postfach nicht überflutet wird.
Flyer, E-Mail-Einladungen und Co. dienen natürlich nicht nur der Tischvergabe. Sie sind zugleich Werbung für den Flohmarkt, um möglichst viel Publikum und potenzielle Käufer anzulocken. Aus diesem Grund sollte die Werbung auffällig und schön gestaltet sein. Natürlich müssen auch die wichtigsten Angaben gut sichtbar sein. Dazu gehören:
- Veranstaltungsdatum und -ort
- Einlasszeit und Veranstaltungsende
- Informationen zur Tischvergabe (Kontaktdaten und Preise)
- Gewünschte Art der Verkaufsgegenstände – zum Beispiel ausschließlich Sommerkleidung bis zu einer festgelegten Größe sowie Spielzeug
- Angebot an Speisen und Getränken
Hinweis: Auf vielen Kinderflohmärkten ist es üblich, Schwangere bereits vor dem eigentlichen Beginn der Veranstaltung einzulassen. Kinderflohmärkte sind ausgesprochen beliebt und es kann sehr eng und sehr laut werden, was gerade bei fortgeschrittener Schwangerschaft unangenehm sein kann.
Tipp 4: Ausmisten, sortieren, Preise festlegen
Ist alles soweit gut organisiert, geht es an die eigentliche Arbeit. Dazu gehören nicht zuletzt das Ausmisten und Sortieren der Dinge, die verkauft werden sollen. Im Voraus will auch überlegt sein, wie viel Geld für einzelne Gegenstände und Kleidungsstücke verlangt wird. Anschließend werden die einzelnen Verkaufsgegenstände entsprechend gut lesbar ausgezeichnet und gut sichtbar etikettiert.
Es ist immer eine gute Idee, die Preise möglichst erschwinglich zu halten. Die Leute sind nicht bereit, viel Geld für gebrauchte Waren auszugeben. Werden die Preise zu hoch angesetzt, besteht die Gefahr, nur wenig zu verkaufen. In diesem Sinne sollte man sich auch verhandlungsbereit zeigen. Verkäufe können zudem durch bewährte Verkaufsstrategien wie „zwei Kleidungsstücke zum Preis von einem“ angekurbelt werden.
Wer möchte, verleiht seinem Flohmarkt einen modernen Touch, indem er Alternativen zur Bargeldzahlung anbietet. Nicht jeder hat immer ausreichend Bargeld dabei. Wer Zahlungsmethoden wie PayPal akzeptiert, erhöht die Verkaufschancen.
Tipp 5: An mögliche Auflagen denken
Ganz wichtig: Unter Umständen braucht es eine Bewilligung für den Flohmarkt. So muss beispielsweise vielerorts eine Bewilligung für Gelegenheitsmärkte eingeholt werden. Es gilt demnach, sich rechtzeitig bei der Gemeinde zu informieren, ob Anträge zu stellen sind und welche Auflagen gelten. Ein Flohmarkt fällt meist unter die Betitelung „Quasimarkt“. Dient der Flohmarkt nicht einem rein karitativen Zweck, fällt er unter die Gewerbeordnung. Wenn Speisen und Getränke ausgegeben werden, sollte man sich zudem gründlich über damit einhergehende Hygienevorschriften, Auflagen und gegebenenfalls notwendige Bewilligungen informieren.