Erziehungsberatung direkt vom Profi:  Sendet uns Eure Fragen und familienschatz.at-Familiencoach Mag. Heike Podek gibt (anonymisiert) Antwort!

Die Erziehungsberatung vom Familienschatz-Coach

Vieles machen Eltern aus ihrem Gefühl heraus. Und meistens sind sie damit auch auf einem guten Weg. Denn Intuition wird in der Erziehung von Kindern groß geschrieben. Manchmal aber wissen wir nicht weiter – ihr alle kennt bestimmt diese Situation.

Daher bieten wir euch jetzt an, euch anonym von unserem Familien-Coach Mag. Heike Podek Unterstützung zu holen! Einfach an office@medienbuero-breiter.at schreiben, Kennwort Erziehungsberatung, und eure Fragen stellen!

Frage von Monika (Name von der Redaktion geändert), Mama eines 3,5jährigen Sohnes

Liebe Heike, zurzeit stoße ich mit meinem Sohn, 3,5 Jahre alt, täglich an meine Grenzen. Er ist im klassischen „Trotzalter“, will alles selber machen, ist häufig frustriert und ich würde ihn als sehr willensstark bezeichnen. Wenn ich „Nein“ sage, reagiert er mit heftigen Wutanfällen, schmeißt sich auf den Boden, schreit und fängt dann irgendwann auch an, mir wehzutun. Er tritt mich, er haut hin oder spuckt auf mich.

Ich weiß, dass seine Wut nicht ungewöhnlich ist und ich hab schon viel gelesen, wie ich als Mama da reagieren kann, aber wenn er so auszuckt, dann kann ich ihn einfach nicht begleiteten. Mich macht sein Verhalten selber so wütend und es ärgert mich so, dass er mich auch noch angreift, dass ich ihn nicht „trösten“ kann.

Hast du einen Tipp für mich???

Antwort von Familien-Coach Heike Podek

Liebe Monika, ich finde es toll, dass du dich schon so viel mit der Entwicklung deines Sohnes auseinandergesetzt hast und dir auch über Bücher schon versucht hast, Unterstützung zu suchen. Manchmal passiert allerdings dadurch genau das, was du beschreibst, du kannst die Tipps aus den Büchern nicht umsetzen. Warum? Weil das Kind in dem Buch nicht so ist, wie dein Kind und weil du nicht so bist wie die Mama in dem Buch.

Nun aber erstmal zu deinem Sohn. Mit 3,5 Jahren, das hast du eh schon beschrieben, befindet er sich mitten in der sogenannten „Autonomiephase“. Frust und Wut sind oft an der Tagesordnung. Er zeigt diese Emotionen aber nicht, um dich zur Weißglut zu bringen, sondern weil er sich ein bestimmtes Bedürfnis erfüllen will. Seine Wut drückt einerseits seinen Frust darüber aus, dass du „Nein“ gesagt hast, das Hauen und Treten wiederum ist seine Strategie, um dieser Wut Ausdruck zu verleihen und sie auch aus dem Körper zu bekommen.

Und JA, es wäre jetzt super, den Wutanfall deines Sohnes zu begleiten. Das geht aber nicht, solange DU dich selber ärgerst. In diesem Fall ist es das Wichtigste, dass du dich erstmal um dich selbst kümmerst. Tu, was für dich notwendig ist, damit du runterkommst und dich wieder entspannen kannst. Du kannst zum Beispiel ein paar Mal tief durchatmen, ein Glas Wasser in kleinen Schlucken trinken oder etwas Saures essen – wichtig ist, dass du aus deinem Zustand rauskommst.

Nur dann kannst du deinen Sohn auch entsprechend in seinen Emotionen begleiten. Ich hoffe, ich konnte dir hiermit einen ersten Impuls in eine für euch gute Richtung geben und wünsche dir alles Liebe mit deinem Sohn! Deine Heike

FOTOS: Shutterstock / Sharomka (oben), Shutterstock / CebotariN (unten)