Blitz und Donner: Richtiges Verhalten bei Gewitter
Die besten Tipps, wenn ein Gewitter im Anmarsch ist.
Der Sommer meldet sich bei uns nicht nur mit sonnigen Tagen, sondern zeigt sich auch von seiner ungemütlichen Seite. Gewitterwarnungen sind heuer offenbar an der Tagesordnung. Besonders unangenehm ist es, wenn wir ausgerechnet bei einem Familien-Ausflug im Gelände von einer Gewitterfront überrascht werden. Heftige Regenschauer, Hagel oder Blitze und Donnergrollen sind manchmal nicht nur für Kinder erschreckend.
Das gefährliche an Gewittern sind Blitze. Wird jemand von einem Blitzschlag getroffen, so kann das schwere Verletzungen verursachen und im schlimmsten Fall tödlich enden. „Hört man den Donner, ist es Zeit, den Aufenthalt im Freien zu meiden und einen geschützten Bereich aufzusuchen“, rät Dr. Christian Troger, Experte bei der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt). „Vergehen zwischen Blitz und Donner weniger als zehn Sekunden, besteht bereits die unmittelbare Gefahr eines Blitzeinschlags. Nach dem letzten Donner sollte man weitere 30 Minuten abwarten, bevor man seinen sicheren Unterschlupf verlässt.“
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Wohin, wenn ein Gewitter kommt?
Unbedingt schon bevor das Gewitter da ist, Schutz zu suchen. Auch wenn der Regen noch nicht da ist, können Blitze bereits einschlagen!
Indoor:
- Optimal: Gebäude mit Blitzschutzanlage, Fahrzeuge mit Ganzmetallkarosserie, Tunnelanlagen.
- Bedingter Schutz: Gebäude ohne Blitzableiter. Hier den Kontakt mit allen metallenen Leitern meiden (elektrische Anlage, Telefonleitung, Gas-, Heizungs- und Wasseranlage); Fenster und Türen schließen.
Tipp: Mobiltelefone können auch bei Gewitter benutzt werden, nicht geschützte Festnetztelefone jedoch nur im Notfall.
Outdoor: im Freien gibt es keine sicheren Aufenthaltsorte…
… sondern Orte mit geringerer Gefährdung, wie:
• tiefe Mulden, Hohlwege, Höhlen
• das Innere eines Waldes. (Von den umgebenden Bäumen im Optimalfall mehr als zehn Meter Abstand halten.)
• die Bereiche unter großen Brücken und unter den Seilen von Seilbahnen, Liften und auch Stromleitungen (mindestens ein oder besser drei Meter Abstand zum nächsten Mast).
Übrigens: Das Sprichwort „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“ ist nicht erwiesen.
Bei Gewittern weniger empfehlenswert bis gefährlich:
• offene Unterstände, wegen möglicher Seitenblitze. Wenn´s nicht anders geht: Hier in der Mitte des Raumes mit geschlossenen Füßen in die Hocke gehen, möglichst weit weg von allen Wänden.
• Ungeeignet: Zelte, besonders kleine Campingzelte
• Gefährlich: Wasser (Schwimmbecken, Gewässer); im Gelände: Berggipfel oder Klettersteige; Menschenansammlungen im freien Gelände, etwa auf nicht geschützten Sportplätzen.
Was kann ich tun, wenn ich im Freien keinen sicheren Unterschlupf finde?
Wenn ein Gewitter überraschend kommt und kein sicherer Aufenthaltsort mehr erreicht werden kann:
- einen oder besser drei Meter Abstand von anderen Personen halten, keinesfalls einander berühren.
- mit geschlossenen Füßen in Hockstellung gehen – nicht flach auf den Boden legen.
- nichts halten, was hinausragt, wie Regenschirme.
- von Bäumen und Ästen einen Abstand von zirka zehn Metern einhalten. Blitze schlagen eher in hohe, exponierte Objekte ein und können auf die Person in der Nähe überspringen.
Vom Blitz getroffen
Atemlähmung, Verbrennungen, Krämpfe oder Herzrhythmus-Störungen können die Folge sein. Bei Herzstillstand muss sofort eine Herzdruckmassage durchgeführt werden. Auch ohne sichtbare äußeren Verletzungen kann Lebensgefahr bestehen, daher bei einem Unfall durch Blitzschlag immer ärztliche Hilfe suchen.
Vorsicht: Die Blitzschlag-Häufigkeit ist zu Beginn und Ende eines Gewitters am größten, weil die Gefahr oft noch nicht bzw. nicht mehr ernst genommen wird.
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Foto: © pixabay.com