(Zu) lange Ferien?
Sommer, Sonne, Ferien – und wann bleibt Zeit zum Arbeiten? Als selbstständige Alleinerzieherin schlage ich mir die Nächte um die Ohren. Ich bin jetzt Nachtarbeiterin, denn es sind: lange Ferien!

Marion, Alleinerzieherin und Journalistin
Schwierige Betreuung: lange Ferien
Besonders “haarig” wird die Zeiteinteilung in den Ferien – das kennen bestimmt alle von uns. 9 Wochen lange Ferien, Nichtstun … das ist herrlich für die Kids. Aber für ihre Eltern? Heißt es doppelten Einsatz erbringen, um den Familien-Urlaub zu finanzieren oder es sich zu Hause gemütlich zu machen, heißt es oft die Urlaubstage zwischen Mama und Papa aufteilen, weil die Betreuungszeit nicht reicht, wenn beide gleichzeitig frei haben, heißt es Hilfe aus der Familie bekommen oder Fremdbetreuung organisieren / bezahlen … Was bedeutet das für uns Eltern: lange Ferien …

Kinderbetreuung in der Ferienzeit ist eine Herausforderung
Der Traum von der großen Freiheit? Ist er damit ausgeträumt? Ich schließe meine Augen halb und das Sonnenlicht flirrt zwischen meinen Lidern … Ich weigere mich einfach, meine Träume zu begraben. In irgendeinem meiner Artikel im Lauf der Jahre habe ich geschrieben:
Man wird nicht glücklich, man muss sich schon selbst glücklich machen (Mehr dazu hier!).
Daran denke ich oft, wenn ich müde mit den Kindern ins Bad gehe, damit wir das kühle Naß genießen können. Ich weiß, vor den frühen Morgenstunden komme ich heute wieder nicht ins Bett. Aber irgendwie ist es doch ein riesiges Stück Freiheit, wenn man Herr/Frau seiner Zeiteinteilung sein kann.

Lange Ferien genießen die Kids so richtig
Die Arbeit muss trotzdem gemacht werden und zwar immer pünktlich. Zu jedem Auftrag gibt es eine Deadline und die muss ich einhalten, egal ob jemand in der Familie krank wird, ob ich Kopfweh habe oder meine Kinder einen Kummer, den ich mit ihnen besprechen will. Das ist auch eine Form von Tretmühle, ebenso wie das Faktum, dass ich am Monatsende nie sicher mein Geld überwiesen bekomme. Als Selbstständige bist Du nie vor Ausfällen gefeit, hast ein intensives Mahnwesen, um die Honorare überhaupt zu erhalten.
Wie gesagt, kein Vorteil ohne Nachteil … Heute bin ich wieder zeitig aufgestanden und tippe in den Computer – die Kinder “chillen” noch. Heute wird wieder ein heißer Tag, schon knallt die Sonne auf die Fensterscheiben. Ich schreibe schneller, dann geht es bald los ins Freibad … Sommertage soll man schließlich genießen, wie sie fallen – bald ist wieder Herbst, dann können wir nur noch träumen von: lange Ferien!
PS
So gut Eltern im “Jonglieren” zwischen Job und Kinderbetreuung auch sind – familienschatz hat trotzdem einen großen Wunsch an die Politik: Betreuung im Sommer muss in einer modernen Gesellschaft, in der auch Frauen berufstätig sind und vielfach auch noch die Großeltern, einfach angeboten werden. Es ist ein unmöglicher Umstand, dass Eltern (Steuerzahler!!) mit der Situation nahezu allein gelassen werden und für gute Kinderbetreuung Unsummen ausgeben müssen. Von der nervlichen Belastung einmal abgesehen. Ein Ansatz könnte doch sein, dass LehrerInnen einige Wochen im Sommer Feriencamps betreuen – und so die Ferienzeit selbst (bezahlterweise) sinnvoll im Sinne der Gesamtheit nutzen …
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