Geburtsvorbereitungskurs! Und: Pressen!!

Unsere Bloggerin Isabel hat vor ihrer ersten Geburt einen Geburtsvorbereitungskurs getestet. Lest hier die Antwort auf die Frage, ob man sich auf etwas so Einzigartiges wie eine Geburt überhaupt bzw. ob man sich im Wasser vorbereiten kann?!


Es war so weit: In Kürze sollte unser Baby geboren werden. Oder genauer gesagt: Es sollte von mir geboren werden. Ehrlich gesagt hatte ich inzwischen gehörig Respekt vor der Geburt, wo mir dieses „Erlebnis“ selbst kurz bevor stand … Damit ich mich also nicht komplett hysterisch und unvorbereitet im Kreißsaal wiederfinden würde, habe ich mich wie fast alle Frauen für einen Geburtsvorbereitungskurs angemeldet.

Nun gibt es dazu – wie zu fast allen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt – natürlich auch die unterschiedlichsten Meinungen. Einige sind davon überzeugt, dass jede Frau von Natur aus fähig ist, einem Kind das Leben zu schenken und dass eine Geburt sowieso die natürlichste Sache der Welt ist. Diese Leute sehen Geburtsvorbereitungskurse meist als reine Geldmacherei und halten demnach wenig bis gar nichts davon. Ich kann hier beispielsweise meine Oma zitieren: „Wenn im afrikanischen Busch ohne jegliche Hilfsmittel Kinder geboren werden, dann wird es ja wohl hierzulande auch kein Problem sein!“

Braucht man einen Geburtsvorbereitungskurs?

Dann gibt es wiederum Menschen, die denken, dass man alle erdenklichen Möglichkeiten nutzen und möglichst viele Kurse besuchen sollte, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. 

Geburtsvorbereitung: braucht man das?

Geburtsvorbereitung: braucht man das?

Und dann gibt es Menschen wie mich, die sich zwar optimal auf die Geburt vorbereiten, aber es nicht übertreiben wollen. Denn auch wenn das Kursprogramm von Bauchtanz über Wasser-Shiatsu für jeden Geschmack etwas bietet – in Stress ausarten sollte Geburtsvorbereitung ganz sicher nicht!

Ich glaube vielmehr, dass all diese Kurse Frauen oder/und Eltern nicht nur auf die Geburt an sich vorbereiten sollen, sondern auch zur Entspannung dienen und vor allem auch Gelegenheit bieten, andere Mütter/Eltern kennenzulernen und sich auszutauschen. Denn mal ehrlich: Wer von uns hat noch nicht bemerkt, dass diverse Schwangerschaftsgeschichten bei nicht-schwangeren Freunden/innen nicht unbedingt die gleichen Emotionen hervorrufen wie bei uns Schwangeren? In Geburtsvorbereitungskursen jedoch gibt es die Möglichkeit, sich auszutauschen, sich gegenseitig zu ermutigen und von den Erfahrungen anderer profitieren, aber auch in sich hineinzuhören und zur Ruhe zu kommen.

Natürlich hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten vieles grundlegend verändert und Geburtsvorbereitungskurse sind nicht mehr rein informativ, sondern vermitteln auch viele praktische Tipps und wecken so nicht nur Kräfte und Energien für die Geburt an sich, sondern auch für die Zeit danach – immerhin verändern sich Leben und Körper längerfristig! (Über meine Erfahrungen mit Tuina lest Ihr hier.)

Mama und Baby auf Tauchstation

Um ehrlich zu sein, ich dachte immer, dass ich einen ganz gewöhnlichen Geburtsvorbereitungskurs besuchen würde bzw. hatte ich mich mit anderen Möglichkeiten nicht wirklich auseinandergesetzt. Das war natürlich, bevor ich schwanger wurde und alle Infos über Schwangerschaft, Geburt und Babies im Allgemeinen regelrecht verschlungen habe. Da mein Mann und ich uns für eine Geburt in einem Privatkrankenhaus entschieden haben (endlich zahlt sich die Zusatzversicherung mal aus!), gab es aber plötzlich ein „Problem“: Unsere Wunsch-Hebamme bietet nämlich ausschließlich Geburtsvorbereitungskurse im Wasser an und ich wusste nicht so recht, ob das die richtige Art der Geburtsvorbereitung für mich ist.

Als ich dann die Info-Broschüre genauer durchlas, fühlte ich mich plötzlich doch angesprochen: „Bei dieser besonderen Form der Geburtsvorbereitung erleben Schwangere das Element Wasser als besonders entspannendes Medium. Übungen aus dem Wassershiatsu lösen innere und äußere Verspannungen und dehnen und kräftigen den Körper.“ Weiters wurde darauf hingewiesen, dass zwar die Körperarbeit im Mittelpunkt steht, aber auch alle wichtigen Infos rund um die Geburt vermittelt werden sowie das berühmte „richtige Atmen“ geübt wird. Das beruhigte mich, denn auch wenn mir klar ist, dass der Geburtsvorgang ein physischer ist – ein bisschen Theorie kann sicher nicht schaden!

Entspannung für Schwangere im Wasser

Die Kurseinheiten wurden alle im angenehm warmen Solebecken eines Thermalbades abgehalten – da freute sich auch unsere Haut, denn viele Frauen haben während der Schwangerschaft mit Hautunreinheiten zu kämpfen! Anfangs fassten einander alle Teilnehmer/innen an den Händen, gingen leicht in die Hocke und atmeten im jeweils persönlichen Rhythmus durch die Nase ein und ins Wasser wieder aus. (Klingt komisch, aber irgendwann konzentriert man sich wirklich nur mehr auf das eigene „Blubbern“!)

Danach wurden uns teils entspannende, teils richtig fordernde Übungen gezeigt, u.a. trainierten wir spezielle Beckenbewegungen und lernten bruststärkende und rückenentlastende Übungen, viele davon durften wir auch zu zweit ausprobieren! Unsere wichtigsten Accessoires dabei waren Schwimmbretter, Nasenklammern und Taucherbrillen – auf Nebenwirkungen wie Wadenkrämpfe und die erschlagende Müdigkeit nach den Kurseinheiten hätten wir aber wohl alle dankend verzichten können … Begleitend gab es auch immer wieder Infos und Erklärungen rund um Schwangerschaftsbeschwerden, Geburt und Kaiserschnitt, Babypflege, Stillen etc. und Fragen konnten auch jederzeit gestellt werden. Ich habe meinen Wasser-Geburtsvorbereitungskurs sehr genossen und auch ein bisschen erahnen können, wie sich mein Baby bei mir im Bauch fühlt – vielleicht schickt es ja in diesem Moment auch gerade Blubberbläschen zu mir?

FOTOS: pixabay.com

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  1. […] bereitet sich auf die Geburt innerlich und äußerlich vor (Mehr über Geburtsvorbereitung hier). Spürt, wie das Kind in ihrem Bauch heranwächst, spürt die ersten Bewegungen, spürt die Nähe. […]

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