Superheldin und Feuerwehrmann

Der Fasching ist kurz – aber Verkleiden ist das ganze Jahr aktuell. Denn Kinder lieben es in Rollen zu schlüpfen. Wir Eltern können beim Zusehen Spannendes über unser Kind erfahren.

Pia ist eher schüchtern und zurückhaltend. Sie hört lieber zu, stellt sich nicht in den Mittelpunkt. Als ihre Mama sie fragt, als was sie sich beim Faschingsfest (hier geht’s zur Kinderparty-Checkliste) verkleiden möchte, kramt sie aber das Superhelden-Kostüm ihres großen Bruders heraus: “Mama, ich will mich als Superheld verkleiden!” Ihre Mama ist erstaunt …

Kinder lieben das Verkleiden: Faschingsfest im Wiener Rathaus

Kinder lieben das Verkleiden: Faschingsfest im Wiener Rathaus

Vielleicht habt Ihr Euch auch schon überlegt: Was bedeutet Verkleiden eigentlich für die Kinder? Und wie geht man es als Eltern am besten an? Wir haben Claudia Artner, Leiterin eines Kindergartens der Wiener Kinderfreunde, zu den wichtigsten Tipps rund ums Verkleiden befragt.

Rollenwechsel

  • „Kinder können durch eine ganz einfache Verkleidung in eine Rolle und die damit verbundenen Fähigkeiten schlüpfen. Sie können damit etwas ausprobieren, was sie sich im Alltag nicht trauen würden, worauf sie aber neugierig sind“, erklärt Wiener Kinderfreunde-Kindergartenleiterin Claudia Artner.
Verkleidungen am besten selber, aber mit dem Kind machen.

Verkleidungen am besten selber, aber mit dem Kind machen.

  • „Dazu brauchen sie keine großartigen Kostüme – aus einer Decke wird eine lange Schleppe, ein bemalter Pappteller wird zur furchterregenden Maske, aus einem zusammengeklebten Streifen Buntpapier wird ganz schnell eine Krone.“ (Unsere Bloggerin Isabel hat hier über das Thema Kostüme berichtet.)

Wie verlassen Kinder Geschlechterklischees?

  • Durch das Verkleiden verlassen die Kids Rollenstereotype: Tim verkleidet sich als Hebamme, Julius als Krankenpfleger. Sophie geht als Batman zum Kinderfest. Jedes Kind findet unter den Top-Kostümen der Kids sein Lieblingskostüm.„Wenn sie nicht schon von ihrem Umfeld starke geschlechtsspezifische Prägungen mitbekommen haben, nehmen Kinder einen Rollenwechsel ganz selbstverständlich an,“, erklärt Artner, die immer wieder mit den Kindern Geschlechterklischees hinterfragt.
  • „Wir fragen Kinder zum Beispiel, warum sie glauben, dass etwas nur von einer Frau oder von einem Mann gemacht werden kann.” So kommen die Kinder selbst darauf, ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten nicht durch zugeschriebene Geschlechterrollen einschränken zu lassen.
  • Kinder sollen daher ihre Verkleidung unbedingt selbst aussuchen und am besten selbst mitgestalten. Tipp für die Eltern: fragt nach, was für das Kind das Besondere an diesem Kostüm ist und wie es sich darin fühlt. Dadurch lernt Ihr Euer Kind besser kennen und Ihr findet heraus, was es bewegt.

Bewältigungsstrategie für Kinder

  • Im Rollenspiel verarbeiten Kinder Probleme und schwierige Situationen, z.B. wenn Eltern streiten oder etwas Trauriges passiert ist. Artner: „Sie spielen diese Szenen immer wieder durch und versetzen sich dabei in unterschiedliche Rollen. So können sie das Geschehen irgendwann für sich einordnen und gleichzeitig lernen, sich in andere hinein zu fühlen.”

Verhaltensmuster ausprobieren

  • Ganz spielerisch sehen Kinder ihr eigenes Verhalten aus einer anderen Perspektive. Außerdem können sie andere Verhaltensmuster ausprobieren. So lernen sie etwa, Konflikte gewaltfrei zu bewältigen. „Ich kenne zwei Geschwister, die ihre Konflikte immer austragen, indem sie in die Rolle von Rittern schlüpfen. Dann fechten sie pantomimisch ‚Schwertkämpfe‘ aus, das ist für alle ok“, so Claudia Artner.
Kinder und Eltern haben Spaß beim Verkleiden

Kinder und Eltern haben Spaß beim Verkleiden

  • Auch für Eltern ist es ein tolles Erlebnis, wenn sie von ihren Kindern in Rollenspiele „eingebaut“ werden. So bekommen sie Einblick in die Welt ihres Kindes. Claudia Artner ist fasziniert von der unerschöpflichen Fantasie von Kindern beim Verkleiden und beim Rollenspiel. Denn: Dabei ist alles möglich!

 

Familienparty im Rathaus

Zu Faschingsende steigt das größte Familienfaschingsfest der Stadt im Wiener Rathaus. In allen Festsälen gibt es einen bunten Partymix mit Musik und Show-Acts sowie die Kasperlbühne, die Luftburg und viele Mitmachangebote. Auch ein großes Benefiz-Gewinnspiel zugunsten der Aktion „Freizeit ohne Handicap“ – das Projekt der Wiener Kinderfreunde zur freizeitpädagogischen Betreuung von geistig oder körperlich bzw. mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen ist vorgesehen.

  • Sonntag, 26. Februar 15.00 bis 17.30 Uhr (Einlass und Vorprogramm: ab 14.00 Uhr)
  • Eintritt pro Person: 

Erwachsene: im Vorverkauf € 5,50* /Tageskassa € 6,00*

Für das 1.Kind: im Vorverkauf € 4,00* /Tageskassa € 4,50*

Für jedes weitere Kind: im Vorverkauf € 2,70 /Tageskassa € 3,20

Sitzplätze an den Tischen: € 2,60* pro Platz

( * bei Vorweis der wienXtra-kinderaktiv-card oder der Mitgliedskarte der Wiener Kinderfreunde werden noch € 0,50 Ermäßigung abgezogen)

  • Nähere Infos sowie Kartenbestellung: 01/401 25-37
  • Bezirks-Faschingsfeste der Wiener Kinderfreunde: unter www.wien.kinderfreunde.at im Kalender.

 

Fotos: © Kinderfreunde / Peter Korb; Edinger (Foto Mutter / Tochter)
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