Studie gibt Einblicke in den Familienalltag

 Was Mütter und Väter wirklich bewegt …

Schwangerschaft und Geburt sind gut verlaufen, das jüngste Familienmitglied ist endlich da. Das bedeutet für die frischgebackenen Eltern viel Freude, neue Anforderungen und einen Familienalltag, der sich erst einmal einpendeln muss.

Österreichs Eltern engagieren sich sehr um ihre Kinder.

Österreichs Eltern sind sehr engagiert.

Selbstkritische Eltern

Österreichs Eltern legen sich selbst die Latte hoch: Sie sind sehr engagiert, wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht, aber auch sehr selbstkritisch. Dies zeigt eine aktuelle „Familienweltstudie“ von Milupa. Über 80 Prozent der Befragten bewerten die eigene Elternrolle lediglich mit einem „Gut“ oder „Befriedigend“. Hingegen nur ein Fünftel benotet sich selbst mit „Sehr gut“.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt es bei der Selbsteinschätzung kaum. Dafür stellen sich jüngere Eltern (20 bis 24 Jahre) ein besseres Zeugnis aus. Als größte Stärke der Eltern wird die Zuneigung für den Nachwuchs genannt, gefolgt von der Geduld, die sie für die Kleinen aufbringen.

Väter hätten gern mehr Zeit für die Familie.

Väter hätten gern mehr Zeit für die Familie.

Dass aus Geduld bei Stress rasch Ungeduld wird, sagen 20 Prozent. Damit wird das auch zur meistgenannten Schwäche. Mütter attestieren sich außerdem oftmals zu viel Strenge und inkonsequentes Handeln. Väter geben an, dass sie gern mehr für ihre Kinder da sein möchten, die beruflichen Verpflichtungen das aber nicht zulassen.

Familienalltag im Überblick:

  • Eltern mögen ihre Mutter- bzw. Vaterrolle – sind aber sehr selbstkritisch
  • Eltern bilden zusammen ein gutes Team – Väter sind ein wichtiger Teil davon
  • Eltern nehmen sich zum Wohl der Kinder zurück – viel Zeit für eigene Interessen bleibt nicht

Studie von Milupa Österreich, Befragung von 500 Mütter und Väter zu ihrem Familienalltag mit Kindern von 0 – 3 Jahren

„Kinderfreie“ Zeit?

Eltern verbringen insgesamt etwa ein Drittel ihres Tages mit Arbeiten, wie Job oder Haushalt. Ein Drittel wird ganz den Kindern gewidmet, aber nur 7,5 % der Zeit bleibt für einen selbst. Im Familienalltag bleibt kaum Raum für die eigenen Interessen, bestätigen fast 80 Prozent der Befragten. Mütter empfinden die Einschränkung stärker als Väter.

Zusätzlich fehlt es Eltern auch an Zeit für ausreichend Schlaf und für Freunde. Einer von sechs gibt zudem an, dass es im Familienalltag sehr schwer ist, die Bedürfnisse des Partners bzw. der Partnerin zu berücksichtigen und neben der Elternrolle auch ein Paar zu bleiben. Hätte ein Tag zwei Stunden mehr, würde jedoch der Großteil noch mehr Zeit in die Familie investieren und lediglich einen kleinen Anteil für sich selbst verwenden oder dem Partner widmen.

Zeit für sich und den Partner fehlt.

Trotzphase fordert besonders die Mütter.

Knackpunkte: Trotzphase und Haushalt

Die Trotz- bzw. Autonomiephase, in der Kinder beginnen, ihren eigenen Willen zu entwickeln und Grenzen auszuloten, wird als größte Herausforderung des Kleinkindalters gesehen. Mütter empfinden das noch stärker als Väter. Als belastend wird außerdem angegeben: nächtliches Aufwachen, das Zahnen und Schreiphasen in den ersten Monaten.

Lauft Befragung ist die Aufteilung bei Haushalt und Erziehung 60 Prozent der Frauen und Männer sehr wichtig – und vor allem gleich wichtig. Väter bringen sich stark in die Familie ein und mögen ihre Vaterrolle. Größter Streitpunkt zwischen den Eltern ist die „Mithilfe im Haushalt“.

Beruf und Familie

Fast zwei Drittel der Eltern machen sich Gedanken zur finanziellen Situation. Nahezu 70 Prozent der Mütter und Väter haben einen Job und müssen den Spagat zwischen Familie und Beruf schaffen. Sie alle würden sich mehr Zeit für die Kinder und sich selbst wünschen. Speziell berufstätigen Müttern fehlt auch der Kontakt zu Freundinnen und Freunden. Insgesamt wenden berufstätige Frauen für den Haushalt und die Pflege der Kinder nahezu gleich viel Zeit auf wie Vollzeit-Mütter. Demzufolge fallen Spielzeiten mit den Kindern sowie Zeit für Kochen, Essen und Füttern aber kürzer aus.

 

 

Foto © beigestellt, pixabay.com

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