Geburtsvorbereitung: Was ist wichtig?

Früher oder später macht sich naturgemäß jede werdende Mutter Gedanken über die Geburtsvorbereitung. Je besser die Zeit vor und nach der Geburt geplant ist, desto entspannter wird die Wartezeit bis zum freudigen Ereignis. 

Der Geburtstermin rückt näher. Was in die die Kliniktasche kommt, ist abgeklärt. Das wichtigste Babyzubehör haben die künftigen Eltern und Großeltern in ihrer Vorfreude schon besorgt. Wie sich darüber hinaus die werdende Mutter für die Entbindung und die Zeit danach rüsten kann und welche wichtige Rolle eine kontinuierliche Begleitung und der Geburtsort für ein positives Geburtserlebnis spielen, haben wir uns von Experten erklären lassen.

Geburt

Eine gut geplante Geburtsvorbereitung beruhigt.

Welche Klinik passt für mich?

Hausgeburt, öffentliches Krankenhaus oder Privatklinik? Die Frage des Geburtsortes will gut überlegt sein. Schwangerschaftsverlauf, Gesundheitszustand, Erreichbarkeit, Atmosphäre, Angebote für werdende Mütter – von Geburtsvorbereitungskursen bis hin zu Schwangerschaftsgymnastik oder die Art der Geburt spielen dabei eine Rolle. Offenbar finden Geburten in Privatkliniken immer mehr Anhängerinnen. In Wien fanden 2017 bereits 14 % aller Geburten in einer derartigen Einrichtung statt – Tendenz steigend, so Werner Fischl, Vizepräsident des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs und Geschäftsführer der privaten Geburtskliniken Goldenes Kreuz und Privatklinik Döbling in Wien.

Wer mit dem Gedanken an eine Privatklinik liebäugelt, sollte sich bis zur 37. Schwangerschaftswoche hier anmelden. „Zum ersten Kennenlernen ist der Besuch der Informationsveranstaltung des jeweiligen Hauses ideal. Bei dieser Gelegenheit bieten wir auch einen Rundgang durch die Kreißsäle an. Sind die Schwangeren mit den Örtlichkeiten vertraut, fällt die Entspannung in der Geburtssituation deutlich leichter“, bringt es Fischl auf den Punkt.

Geburtsvorbereitung

Wichtig: Sich mit dem Geburtsort und dem Angebot vertraut machen.

Persönliche Hebammengespräche

Da es nicht nur viele Fragen, sondern auch Unsicherheiten rund um die Geburt gibt, rät Brigitte Vallazza, Hebammenleitung der Geburtshilfe des Sanatoriums Kettenbrücke in Innsbruck, nicht nur zu einem Geburtsvorbereitungskurs. Sie empfiehlt auch das persönliche Gespräch. „Im Rahmen der Kurse werden zwar alle wichtigen Themen rund um die Entbindung und die Tage danach thematisiert. In Beratungsgesprächen besteht jedoch zudem die Möglichkeit, konkret auf die ganz persönlichen Anliegen und Unsicherheiten einzugehen.“ Werdende Mütter können zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche das kostenfreie Mutter-Kind-Pass-Hebammengespräch auch in den Privatkliniken in Anspruch nehmen.

Die erfahrene Hebamme empfiehlt, schon während der Schwangerschaft einen Geburtsplan zu erstellen, der auf die individuell gewünschten Rahmenbedingungen der Entbindung eingeht: „Darin werden die Wünsche für den Geburtsverlauf festgehalten, wie zum Beispiel die bevorzugten Gebärpositionen oder Maßnahmen zur Schmerzlinderung. Es ist möglich, dass Frauen während der Geburt zu aufgeregt oder erschöpft sind, um spezielle Anliegen zu äußern“, so Vallazza. Ein Geburtsplan ist jedoch nur ein Leitfaden – in der jeweiligen Situation kann es für das Wohl der Mutter und des Kindes erforderlich sein, anders als gedacht vorzugehen: „Nachweislich ist dies jedoch umso leichter, je intensiver die Beschäftigung mit einzelnen Geburtsszenarien im Vorfeld war.“

Hebamme

Brigitte Vallazza, Hebamme, empfiehlt das persönliche Gespräch.

Gut betreut sein beruhigt

Eine einfühlsame Betreuung während der Geburt ist nicht nur angenehm für die Gebärende, sondern auch essentiell für den Geburtsverlauf: „Wird eine Frau kontinuierlich und vertrauensvoll während der Geburt begleitet, stärkt dies nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern reduziert das Risiko für Geburtsverletzungen und Interventionen – das wurde mehrfach wissenschaftlich bewiesen“, erklärt Hebamme Vallazza.

 

Tipps zur Vorbereitung auf die Geburt

  • Geburtsort abklären – wichtig: Vertrauen in die Geburtsbetreuung!
  • Persönliche Beratung durch die Hebamme und ein Geburtsvorbereitungskurs.
  • Geburtsplan erstellen: Wünsche für den Geburtsverlauf formulieren.

 

 

Mehr Infos zum Thema Geburtsvorbereitung allgemein gibt es hier: bitte klicken – und zum Angebot der Hebammen: hier klicken!

 

 

 

Fotos ©: Pichler, PremiQaMed Group – Bernhard Schramm, pixabay.com

1 Kommentar
  1. Julia Küpper
    Julia Küpper sagte:

    Vielen Dank für den Artikel über Geburtsvorbereitung. Meine Schwester bekommt im Mai ihr erstes Kind und sie denkt über eine Hausgeburt nach und braucht dementsprechend eine Geburtshilfe. Gut zu wissen, dass erfahrene Hebammen gemeinsam mit der Mutter einen Geburtsplan erstellen.

    Antworten

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