Insektengift-Allergie?

Insektenstiche sind an sich harmlos – außer man leidet an einer Insektengift-Allergie. Wie schützt man sich und seine Kinder vor gefährlichen Stichen und wie erkennt man eine Allergie?

Wir alle kennen es: Ist eine Biene oder Wespe im Anflug, reagieren vor allem Kinder oft panisch. Wichtig ist aber, ruhig zu bleiben anstatt wild um sich zu schlagen und das Tier damit zu reizen. Setzt sich eine Biene oder Wespe auf einen, sollte man sie immer abstreifen und nicht abschlagen, sonst könnte sie sich bedroht fühlen und stechen.

Vor allem sehr bunte Kleidung und Schweiß ziehen Insekten an – daher knallorange oder -gelbe Shirts und Kleider beim Aufenthalt im Freien eher meiden. Getränke niemals aus einem Becher trinken ohne einen aufmerksamen Blick hinein getan zu haben. Noch besser: einen Strohhalm verwenden. Nach dem Essen vor allem von Süßem immer Hände und Mund abwaschen und Kinder lieber nicht  über eine Wiese mit hohem Gras laufen lassen, ein Insektennest könnte darin sein. Viele Wespen versammeln sich meist im Garten, wenn Fallobst auf der Wiese liegt – diese Gartenbereiche sollten vor allem Kinder meiden. Besondere Vorsicht vor Insekten ist an schwülen Tagen angesagt, da sind die Tiere aggressiver als für gewöhnlich.

Ruhig bleiben ist wichtig, um einen Bienenstich zu vermeiden

Ruhig bleiben ist wichtig, um einen Bienenstich zu vermeiden

Ganz besonders wichtig, wenn eine Biene oder Wespe in der Nähe ist: Mund zu! Das kann man Kindern nicht oft genug sagen, um sich vor der größten Gefahr im Zusammenhang mit Insekten zu schützen – dem Verschlucken bzw Stich in den Mund.

Eine weitere besondere Gefahrenquelle ist die Insektengift-Allergie, von der rund 300.000 Österreicher betroffen sind. Für sie können Stiche von Bienen und Wespen im äußersten Fall sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Etwa drei bis vier Menschen sterben hierzulande jeden Sommer an den Folgen eines allergischen Schocks – Experten gehen sogar davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher ist.

Achtung, Allergie!

Dennoch wird die Allergie oft nicht ausreichend ernst genommen: Nicht einmal jeder fünfte Allergiker sucht Hilfe beim Arzt und nur zwei von zehn Betroffenen werden mit einer Insektengift-Immuntherapie („Allergie-Impfung“) behandelt, erfährt man bei der Initiative Insektengift Allergie.

Grundsätzlich kann jeder Mensch, der mindestens einmal in seinem Leben von einer Wespe oder einer Biene gestochen wurde, auch eine Allergie entwickeln. Manche Personengruppen sind aber stärker als andere durch eine allergische Reaktion, die heftiger und schwerer verläuft als beim Durchschnitt der Gestochenen verläuft, gefährdet. Dazu zählen:

  • Asthmatiker
  • Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
  • Personen, bei denen es bereits in der Vergangenheit zu schweren Stichreaktionen gekommen ist

Wer gestochen wurde und unsicher ist, ob eine allergische Reaktion aufgetreten ist, wendet sich am besten an einen allergologisch tätigen Arzt. Dieser wird hinterfragen, welches Insekt gestochen haben könnte und wie der Patient darauf reagiert hat. Ob eine Allergie besteht, kann der Arzt mithilfe eines Hauttests bestimmen.

Notfall-Set bei Insektenstichen

Allergiker sollten, um einem potenziell lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock vorzubeugen, jederzeit – und vor allem im Sommer – ein Notfallset bei sich tragen, das unter anderem Adrenalin zur Selbstanwendung beinhaltet. Eine Insektengift-Immuntherapie – auch „Allergie-Impfung“ genannt – kann darüber hinaus Leben retten. Denn nach dieser Impfung sind etwa 90 Prozent der Patienten beschwerdefrei und ihr Immunsystem reagiert wieder normal. Die Hyposensibilisierung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einzig ursächliche Behandlungsmethode empfohlen. Bei entsprechender Diagnose übernehmen alle Krankenkassen die Kosten der Therapie.

Ist man nicht allergisch, einfach den Stachel der Biene entfernen, indem man ihn vorsichtig wegkratzt. Umschläge mit Essigsaure-Tonerde oder Cremes, die abschwellend wirken.

Wann ist nun im Lauf des Jahres besondere Vorsicht vor den Insekten geboten? Die Initiative Insektengift weiß auch dazu Rat:

ALK_Hankdarte Insekten

Wie erkennt man eine Insektengift-Allergie?

Nicht jeder Insektenstich ruft zwangsläufig eine allergische Reaktion hervor. Treten nach einem Bienen- oder Wespenstich eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auf sollte ein allergologisch tätiger Arzt konsultiert werden:

  • Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals
  • Juckreiz an Handinnenflächen oder Fußsohlen
  • Heiserkeit, Husten, Atemnot
  • Schwindel und Herzrasen

www.initiative-insektengift.at

Hier geht es zum Insektengift-Allergie-Selbsttest: www.initiative-insektengift.at/media/5-Fragen-Selbsttest.pdf

 

Fotos: ©  pixabay.com

1 Kommentar

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] frühzeitige Diagnose bei Allergieverdacht kann lebensrettend sein: Insektengiftallergien und Nahrungsmittelallergien wie die Erdnussallergie können zu einem anaphylaktischen Schock […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert